In Binz auf Rügen sorgt eine moderne Interpretation der Weihnachtskrippe für Aufsehen. Die Kurverwaltung hat sich anstelle traditioneller Figuren für eine Installation des Künstlers Oliver Fabel entschieden, die aus beschrifteten Holzpfosten besteht. Wie die "ZEIT" am 19. Dezember 2024 berichtete, reicht das Spektrum der Reaktionen von Begeisterung bis zu Ablehnung. Die "Ostsee-Zeitung" hatte zuvor über die Aufstellung der Krippe berichtet.
Das Kunstwerk befindet sich direkt neben der Seebrücke und besteht aus mehreren, im Stroh stehenden oder liegenden Holzpfosten. Die Pfosten sind mit Begriffen wie "Hirte", "Maria", "Esel", "Jesus", "Ochse" und "König" beschriftet und repräsentieren so die Figuren der Weihnachtsgeschichte. Laut dpa (19.12.2024) wurde die Krippe bereits mit einem Designpreis ausgezeichnet. Während manche Besucher die minimalistische Gestaltung als genial empfinden und die Reduktion auf das Wesentliche loben, vermissen andere die gewohnte Darstellung mit Figuren und kritisieren die Schlichtheit. Ein Künstler aus Münster äußerte sich laut dpa begeistert und fotografierte die Installation, um sie später nachzeichnen zu können. Ein anderer Passant fand die Krippe "einfach zu schlicht" und bemängelte das Fehlen von Menschen und Tieren.
Die abstrakte Darstellung der Weihnachtsgeschichte polarisiert die Besucher. Eine Insel-Stammgastin, die die Krippe bereits im Vorjahr gesehen hatte, beschrieb sie laut dpa als "interessant, weil es ja eine abstrakte Idee ist". Tourismusdirektor Kai Gardeja erklärte gegenüber der "Ostsee-Zeitung" (dpa, 19.12.2024), dass die Kurverwaltung von der ungewöhnlichen und minimalistischen Gestaltung überzeugt sei. Er betonte die kontroversen Reaktionen und den daraus entstehenden Dialog.
Die Design-Weihnachtskrippe in Binz zeigt, wie Tradition und Moderne aufeinandertreffen und miteinander in Spannung geraten können. Die unkonventionelle Interpretation der Weihnachtsgeschichte regt zur Diskussion an und lässt Raum für individuelle Interpretationen – ob genial oder zu schlicht, bleibt dem persönlichen Empfinden überlassen.
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