Nach dem Sturz von Baschar al-Assad verlegt Russland offenbar Teile seiner Militärpräsenz aus Syrien ab, darunter auch Einheiten der Luftabwehr. Die FAZ berichtet vom Abzug der Luftabwehr aus verschiedenen Landesteilen. Ein ehemaliger Offizier Assads bestätigte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa), dass ein Teil der Ausrüstung, darunter auch Panzer, nach Ostlibyen verlegt wurde, welches unter der Kontrolle des abtrünnigen Generals Chalifa Haftar steht. Diese Information deckt sich mit einem Bericht des Wall Street Journal, der sich auf amerikanische und libysche Quellen beruft. Auch die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte bestätigte den Abzug. Die Süddeutsche Zeitung berichtet ebenfalls darüber und betont, dass Libyen seit dem Sturz von Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 zwischen rivalisierenden Machtblöcken im Westen und Osten gespalten ist. Haftar, der von Russland unterstützt wird, könnte im Machtkampf mit der Regierung in Tripolis von einer verstärkten Luftabwehr profitieren. Die dpa meldet, dass westliche Militärs seit Tagen beobachten, ob Moskau seine Präsenz in Libyen ausbaut. Bereits am 11. Dezember wurde in einer Lageanalyse des deutschen Verteidigungsministeriums die Möglichkeit erwähnt, dass Russland den Hafen von Tobruk für Munitionstransporte nutzen könnte. Schätzungen zufolge halten sich auch Tausende Söldner der russischen Wagner-Gruppe in Libyen auf.
Die tagesschau berichtet von israelischen Luftangriffen auf Militäreinrichtungen der Huthi-Rebellen im Jemen, nachdem ein Raketenangriff der Huthi abgefangen worden war. Die israelische Armee gab bekannt, dass unter anderem Häfen und Energieinfrastruktur an der Westküste und im Landesinneren des Jemen angegriffen wurden, die von den Rebellen militärisch genutzt worden seien. Zuvor hatte die israelische Luftwaffe eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete außerhalb der eigenen Landesgrenzen abgefangen. In mehreren Gebieten im Zentrum Israels, darunter auch Tel Aviv, heulten die Warnsirenen, da die Möglichkeit bestand, dass beim Abfangen der Rakete Trümmerteile herunterfallen könnten.
Die Zeit berichtet, dass die USA den Sturz Assads als „feindliche Übernahme“ durch die Türkei bezeichnen. Der designierte US-Präsident Donald Trump kommentierte dies als „schlauen“ Schachzug der Türkei. Der türkische Außenminister Hakan Fidan wies diese Darstellung im Interview mit Al-Dschasira zurück. Die EU fordert derweil ein Ende der russischen Militärstützpunkte in Syrien, so die Zeit. Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas erklärte, dass viele EU-Außenminister die Beendigung des russischen Einflusses als Bedingung für Beziehungen zu den islamistischen Gruppierungen in Syrien stellen. Russland bemüht sich laut Sprecher Dmitri Peskow, seine beiden Militärstützpunkte in Syrien zu erhalten.
Das ZDF meldet, dass das Auswärtige Amt deutsche Staatsbürger aufgrund der drohenden Eskalation im Nahen Osten zur Ausreise aus dem Libanon auffordert. Außenministerin Annalena Baerbock appelliert an alle deutschen Staatsangehörigen, das Land zu verlassen, solange dies noch möglich sei. Das Weiße Haus schätzt die Eskalation des Konflikts nach der Tötung des Hamas-Führers Ismail Hanija als nicht unvermeidlich ein und arbeitet weiterhin an einem Waffenstillstandsabkommen zwischen Israel und der Hamas.
Quellen: - FAZ - Süddeutsche Zeitung - tagesschau - Zeit Online - tagesschau - ZDF - Handelsblatt - Zeit Online (Thema Syrien)