September 19, 2024
Sanierung der Talsperre Weida: Ein Schritt in die Zukunft des Hochwasserschutzes
Hochwasserschutz: Großprojekt Talsperre Weida

Hochwasserschutz: Großprojekt Talsperre Weida wird mit viel Aufwand saniert

Die Talsperre Weida, eine bedeutende Stauanlage im ostthüringischen Landkreis Greiz, steht vor einer umfassenden Sanierung. Nach über 70 Jahren Betrieb hat die Thüringer Fernwassergesellschaft, die für etwa 120 Talsperren und Stauanlagen im Freistaat verantwortlich ist, den dringenden Bedarf an einer Grundsanierung festgestellt. Die geschätzten Kosten für die Erneuerung belaufen sich auf rund 68 Millionen Euro. Diese Maßnahme gehört zu den aktuellen Großprojekten der Thüringer Fernwasserversorgung, die auch das Rückhaltebecken Straußfurt und die Talsperre Schönbrunn umfasst.

Sanierungsbeginn und Ablauf

Die Sanierungsarbeiten an der Talsperre Weida sollen in den kommenden Jahren in mehreren Phasen durchgeführt werden. Die Gesamtbauzeit wird auf drei bis vier Jahre geschätzt. In der kommenden Woche wird der Prozess des Wasserablassens beginnen, der in vier Etappen bis Anfang 2025 erfolgen wird. Dies geschieht nicht abrupt, sondern schrittweise, um die Umwelt und die dort lebenden Tiere, insbesondere die Fledermäuse, zu schützen. Eine Wasserfläche wird in den Armen der Talsperre erhalten bleiben und durch kleine Dämme gesichert, um die Jagdgebiete der Fledermäuse zu gewährleisten.

Hochwasserschutz während der Bauarbeiten

Um die Hochwasserschutzfunktion während der Sanierungsarbeiten aufrechtzuerhalten, wurde vorsorglich Wasser aus der nahegelegenen Talsperre Zeulenroda abgelassen. Der Wasserspiegel dort ist um etwa zwei Meter gesunken, wodurch zusätzlicher Stauraum geschaffen wurde. Diese Maßnahme stellt sicher, dass der Hochwasserschutz in der Region auch während der Bauarbeiten gewährleistet bleibt.

Historische Bedeutung und zukünftige Nutzung

Die Talsperre Weida hatte lange Zeit eine zentrale Rolle in der Trinkwasserversorgung Ostthüringens, zusammen mit den Talsperren Lössau und Zeulenroda. Seit 2012 übernimmt die neuere Talsperre Leibis-Lichte diese Aufgabe. Bei den Planungen zur Sanierung der Weida-Talsperre wurde sogar über einen Rückbau nachgedacht. Letztlich entschied man sich jedoch für den Erhalt der Anlage, um sowohl den Hochwasserschutz als auch den Tourismus in der Region zu fördern. Die Generalinstandsetzung wurde im März dieses Jahres beschlossen.

Geplante Maßnahmen und Infrastruktur

Ab 2026 ist vorgesehen, auch die Staubauwerke der Talsperre von der Wasserseite her instand zu setzen. Hierfür wird eine Baustraße in die leere Talsperre gelegt. Die Vorbereitungen für diese umfangreichen Arbeiten umfassten bereits umfassende Messungen sowie Untersuchungen des Bauwerks, der Baustoffe und des Bauzustands. Um den Besuchern der Talsperre Weida ein besseres Erlebnis zu bieten, wird ein Rundweg mit Informationspunkten und einem neuen Wanderparkplatz eingerichtet.

Fazit

Die Sanierung der Talsperre Weida ist ein bedeutendes Projekt für den Hochwasserschutz in der Region und stellt sicher, dass die Infrastruktur auch in Zukunft den Anforderungen gerecht wird. Die Maßnahmen sind nicht nur für die Sicherheit der Anwohner von Bedeutung, sondern auch für den Erhalt eines wichtigen technischen Denkmals und die Förderung des Tourismus in Ostthüringen.

Quellen

Die Informationen in diesem Artikel stammen aus verschiedenen Quellen, darunter die Thüringer Fernwassergesellschaft und Berichte der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

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