Die geplante Generalsanierung der über 100 Jahre alten Oper Stuttgart sorgt für zunehmende Besorgnis beim Steuerzahlerbund. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-11/01/steuerzahlerbund-warnt-vor-finanzdebakel-bei-opernsanierung) am 1. November 2024 berichtete, fordert der Landeschef Eike Möller mehr Transparenz von der Politik hinsichtlich der Kostenentwicklung. „Wir müssen langsam Klarheit haben, in welche Richtung sich die Kosten entwickeln“, so Möller gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Der Steuerzahlerbund befürchtet ein Finanzdebakel und mahnt zur Offenlegung der aktuellen Planungszahlen. Obwohl der Bund der Steuerzahler die Notwendigkeit einer Sanierung anerkennt, kritisiert er die mangelnde Transparenz der Verantwortlichen. Bislang seien keine konkreten Zahlen zum aktuellen Planungsstand bekannt.
Die Sanierung des Opernhauses im Stuttgarter Schlossgarten wird von einer gemeinsamen Projektgesellschaft der Stadt Stuttgart und des Landes Baden-Württemberg geplant und umgesetzt. Die Kosten sollen geteilt werden. Der bisherige Kostenrahmen von über einer Milliarde Euro wird jedoch zunehmend in Frage gestellt. Das Finanzministerium äußerte sich bislang nicht zu den Kosten. Eike Möller kritisiert die langwierigen Planungsprozesse und fordert die Prüfung von Alternativen, sollte der Kostenrahmen überschritten werden. Er verweist auf die historische Bausubstanz, die im Laufe der Sanierung weitere unvorhergesehene Kosten verursachen könnte. Wie die Stuttgarter Nachrichten (https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.opernsanierung-bis-2044-stuttgarter-milliardenprojekt-wird-wohl-spaeter-fertig.3ff99be7-7a8f-4fe7-8642-6dc1247abbf6.html) berichten, könnte sich die Sanierung bis 2044 hinziehen.
Die Projektgesellschaft für die Opernsanierung besteht aktuell aus 13 Mitarbeitern. Ein Sprecher des Finanzministeriums erklärte, dass die Kosten erst nach Abschluss der Entwurfsplanung für die einzelnen Teilprojekte beziffert werden können. Auf dieser Basis sollen die zuständigen Gremien von Stadt und Land über die Fortführung der Teilprojekte entscheiden. Der Verwaltungsrat der Württembergischen Staatstheater soll Mitte November über die Entwicklungen bei den Planungen zur Sanierung der Oper, den Bau der Ausweichspielstätte und des Kulissenengebäudes informiert werden.
Die Sanierung des Opernhauses ist dringend notwendig. Das Dach aus dem Jahr 1911 ist marode, die Bühnentechnik veraltet und die Gastronomie nicht mehr zeitgemäß. Zusätzlich wird mehr Platz für Proberäume benötigt. Eike Möller betont, dass eine Sanierung im Bestand weiterhin eine mögliche und potenziell kostengünstigere Alternative darstellt.
Als warnendes Beispiel führt der Landeschef des Steuerzahlerbundes die Sanierung der Kölner Bühnen an. Dort seien die Kosten seit Beginn der Arbeiten im Jahr 2012 explodiert. Die geplante Fertigstellung verschiebt sich immer weiter nach hinten, und die Kosten steigen weiter an. Aktuell wird mit Kosten von rund 800 Millionen Euro gerechnet, ursprünglich waren gut 250 Millionen Euro geplant. Diese Kostenexplosion verdeutlicht die Risiken, die mit Großprojekten dieser Art verbunden sind.