4.12.2024
Tech-Giganten und Kernkraft: Ein neuer Trend im Energiehunger der KI

Der wachsende Energiebedarf der Tech-Branche und die Hinwendung zur Kernkraft

Der enorme Energiebedarf von Technologien wie Künstlicher Intelligenz (KI) und Cloud-Computing stellt Tech-Unternehmen vor große Herausforderungen. Um diesen Bedarf zu decken und gleichzeitig ihre Klimaziele zu erreichen, wenden sich immer mehr Unternehmen, insbesondere amerikanische Tech-Giganten, der Kernkraft zu – eine Technologie, die in Deutschland bereits ausgemustert wurde (FAZ). Rechenzentren, die das Fundament dieser Technologien bilden, verbrauchen immense Mengen an Strom. Das Training von großen Sprachmodellen für KI-Anwendungen wie ChatGPT benötigt enorme Rechenleistung und damit auch Energie. Die benötigte Rechenleistung für das Training solcher Modelle verdoppelt sich laut FAZ etwa alle sechs Monate seit 2010. Experten wie Ralph Hintemann vom Borderstep-Institut betonen, dass diese Entwicklung vor einigen Jahren noch unvorstellbar war (FAZ). Angesichts dieses rasanten Wachstums bezweifeln viele Tech-Unternehmen, dass erneuerbare Energien allein ihren zukünftigen Bedarf decken können. Goldman Sachs prognostiziert eine Verdreifachung des Stromverbrauchs von US-Rechenzentren zwischen 2023 und 2030 (Deutschlandfunk). Erneuerbare Energien wie Wind und Sonne liefern zwar klimafreundlichen Strom, sind aber nicht konstant genug für den Dauerbetrieb von Rechenzentren. Kernkraftwerke hingegen eignen sich als Grundlastkraftwerke ideal für die kontinuierliche Stromversorgung. Mit ihren hohen Volllaststunden passen sie laut FAZ perfekt zum Bedarfsprofil von Rechenzentren. Zudem verfügen die Tech-Giganten über die finanziellen Mittel, um die hohen Investitionskosten für Kernkraftwerke zu tragen (FAZ). Die Unternehmen setzen dabei nicht nur auf herkömmliche Atomkraftwerke, sondern auch auf sogenannte Small Modular Reactors (SMRs) (SZ). Diese kleineren Reaktoren sollen günstiger und schneller zu bauen sein als konventionelle Anlagen. Google plant beispielsweise den Kauf von Atomstrom aus SMRs ab 2030, und auch Amazon investiert in die Entwicklung dieser Technologie (SZ, NZZ). Die Investitionen in Kernkraft sind jedoch umstritten. Die SZ weist auf die Risiken von Unfällen und die ungelöste Frage der Endlagerung radioaktiver Abfälle hin. Auch die Baukosten für neue Kernkraftwerke sind enorm und können laut FAZ explodieren. Trotz der Risiken sehen viele Tech-Unternehmen in der Kernkraft eine notwendige Lösung, um ihren wachsenden Energiebedarf zu decken und gleichzeitig ihre Klimaziele zu erreichen. Der Energiebedarf der großen Tech-Firmen ist, insbesondere durch den Einsatz von generativer KI, massiv gestiegen (SRF). Diese Entwicklung treibt die Suche nach zuverlässigen und klimafreundlichen Energiequellen voran, und die Kernkraft scheint für viele Unternehmen eine attraktive Option zu sein. Auch Meta ist in den Kreis der Tech-Unternehmen eingetreten, die auf Kernenergie setzen, und sucht aktiv nach Entwicklern für den Bau eigener Atomkraftwerke (Manager Magazin). Quellen: - Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ): https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/meta-google-microsoft-die-kernkraft-plaene-der-techgiganten-110153125.html - Deutschlandfunk: https://www.deutschlandfunk.de/atomkraft-akw-ki-energie-100.html - Süddeutsche Zeitung (SZ): https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/atomkraft-smr-kuenstliche-intelligenz-kernenergie-lux.RRf6pNhxvfNE6xF56tkBAb?reduced=true - Schweizer Radio und Fernsehen (SRF): https://www.srf.ch/news/dialog/big-data-ki-verschlingt-zu-viel-energie-techgiganten-setzen-auf-kernkraft - Manager Magazin: https://www.manager-magazin.de/unternehmen/tech/meta-us-techriese-will-eigene-atomkraftreaktoren-bauen-a-504b8f88-cf58-4f70-9302-222491c19f47 - heise online: https://www.heise.de/hintergrund/Warum-Google-Microsoft-und-Amazon-auf-Atomenergie-setzen-9999297.html - Neue Zürcher Zeitung (NZZ): https://www.nzz.ch/wissenschaft/kernenergie-warum-google-und-amazon-auf-small-modular-reactors-setzen-ld.1854841 - Bayerischer Rundfunk (BR): https://www.br.de/nachrichten/netzwelt/microsoft-google-und-amazon-setzen-auf-atomkraft-die-plaene,URRUJFl
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