Nach dem Erdbeben der Stärke 7,3, das Vanuatu am Dienstag traf, steigt die Befürchtung einer humanitären Katastrophe, insbesondere im Gesundheitsbereich. Hilfsorganisationen schätzen, dass etwa 20.000 Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) meldet. Brecht Mommen von Unicef in Vanuatu erklärte gegenüber der australischen Nachrichtenagentur AAP, dass die Organisation gegen die Zeit arbeite, um Trinkwasser in die betroffenen Regionen zu liefern und so Durchfallerkrankungen vorzubeugen. Auch die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-12/22/erdbeben-in-vanuatu-sorge-vor-krankheiten-waechst) berichtete über die zunehmende Besorgnis über die gesundheitliche Lage.
Das Epizentrum des Bebens lag laut der US-Erdbebenwarte USGS ungefähr 30 Kilometer westlich der Hauptstadt Port Vila. Bilder aus dem Internet zeigen dort erheblich beschädigte Gebäude und Fahrzeuge. Die Region wurde zudem von mehreren Nachbeben erschüttert. In der Nacht zum Sonntag (Ortszeit) verzeichnete die USGS ein weiteres Beben der Stärke 6,1. Ob dieses Nachbeben Schäden oder Opfer verursachte, war zunächst unklar.
Die Hilfsaktionen laufen unter Hochdruck. Das Rote Kreuz verteilt Hilfsgüter wie Küchenutensilien, Kochtöpfe und Planen, die als provisorische Unterkünfte dienen können. Australien hat bereits 9,5 Tonnen Hilfsgüter verschiedener Organisationen nach Vanuatu transportiert. Der Flughafen der Hauptstadt Port Vila plant die Wiederaufnahme des regulären Flugverkehrs, um die Hilfseinsätze zu unterstützen. Verschiedene Medien berichten, dass bereits hunderte Touristen ausgeflogen werden konnten, 570 davon allein nach Australien.
Die genaue Zahl der Todesopfer des Bebens vom Dienstag ist noch ungewiss. Australische Medien sprechen von mindestens 16 Toten. Unicef berichtet von etwa 200 Verletzten. Schätzungen des australischen Senders 7news zufolge haben rund 1.000 Menschen ihr Zuhause verloren.
Vanuatu, ein Inselstaat mit etwa 330.000 Einwohnern, besteht aus ungefähr 80 Inseln und liegt circa 1.800 Kilometer östlich von Australien. Der Staat befindet sich am Pazifischen Feuerring, einer Zone mit hoher seismischer Aktivität.
Quellen: