3.12.2024
Unsicherheit in Baunatal Volkswagen Beschäftigte diskutieren Zukunftsperspektiven

Zukunftsängste bei Volkswagen: Betriebsversammlung in Baunatal mit 8.000 Beschäftigten

Etwa 8.000 Mitarbeiter des Volkswagen-Werks in Baunatal informierten sich am Dienstag auf einer Betriebsversammlung über die derzeitige Lage des Konzerns und die angedrohten Sparmaßnahmen. Die Versammlung dauerte laut Zeit Online sechseinhalb Stunden – eine Rekordlänge, die den Ernst der Situation verdeutlicht. Betriebsratsvorsitzender Carsten Büchling beschrieb die Stimmung der Belegschaft als gedrückt und berichtete von vielen Wortmeldungen, die die großen Sorgen der Mitarbeiter zum Ausdruck brachten.

Im Mittelpunkt der Versammlung stand die Zukunft von etwa 1.800 Leiharbeitern und befristet Beschäftigten im Werk Kassel, deren Verträge in Kürze auslaufen. Für diese Mitarbeiter und ihre Familien herrscht große Unsicherheit, da unklar ist, ob ihre Verträge verlängert werden. Büchling forderte die Unternehmensführung auf, schnell Klarheit für die Betroffenen zu schaffen. Auch die Süddeutsche Zeitung berichtete über die Versammlung und zitierte Büchling mit den Worten: „Wir sind in außergewöhnlichen Zeiten bei Volkswagen.“

Die Ende Oktober angekündigten Sparpläne von Volkswagen schließen Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen nicht mehr aus. Die nächste Tarifrunde findet am 9. Dezember statt. Die IG Metall fordert vom Management ein Umdenken und eine Politik, die die Beschäftigten einbezieht, anstatt gegen sie zu arbeiten, so der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Nordhessen, Oliver Dietzel, laut dpa. Wie die Hessenschau berichtete, nahmen auch Hessens Arbeitsministerin Heike Hofmann und Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori (beide SPD) an der Versammlung teil.

Das Werk in Baunatal, mit rund 15.500 Beschäftigten das weltweit größte Komponentenwerk des Volkswagen-Konzerns, produziert wesentliche Teile des elektrischen Antriebsstrangs. Ob und wie stark der einzige hessische VW-Standort von den Sparplänen betroffen sein wird, ist aktuell noch offen. HNA zufolge kündigten Büchling und Dietzel entschiedenen Widerstand gegen die Sparpläne an. Dietzel betonte, man stelle sich auf alle Möglichkeiten ein und schloss weitere Warnstreiks, 24-Stunden-Streiks und sogar eine Urabstimmung mit unbefristeten Arbeitskämpfen nicht aus. Bereits am Montag hatten sich rund 12.500 Mitarbeiter in Baunatal an einem Warnstreik beteiligt.

Quellen:

- Zeit Online

- Süddeutsche Zeitung

- Stern

- Augsburger Allgemeine

- Hessenschau

- HNA

- Süddeutsche Zeitung

- Tagesschau

- 17:30live Rheinland Pfalz/Hessen

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