27.11.2024
ZDF-Bericht über Steuern und Vermögen: Kontroverse um Objektivität

ZDF-Beitrag über Superreiche und Steuern unter Beschuss

Der ZDFheute-Beitrag „Backgroundcheck“ zum Thema „Superreiche“ und Steuern stößt auf breite Kritik. Auslöser war unter anderem ein Tweet von Christian Lindner, der den Beitrag als extrem einseitig und als Verschwendung von Gebührenzahlergeld bezeichnete. Auch andere Stimmen, wie die der F.A.Z., schließen sich der Kritik an. Der Beitrag mit dem Titel „Deutschland als Steuerparadies: Was kosten uns die Reichen?“ vermittelt laut Kritikern den Eindruck, Normalverdiener würden steuerlich benachteiligt, während Vermögende durch fehlende oder unzureichende Besteuerung von Vermögen und Erbschaften profitieren. Die F.A.Z. räumt zwar ein, dass diese Themen diskussionswürdig sind, kritisiert aber die agitatorische und unsachliche Herangehensweise des Beitrags. Besonders bemängelt wird die Verwendung von Zahlen ohne transparente Quellenangaben. Die F.A.Z. nennt als Hauptquellen einen jungen Ökonomen, der für einen Linken-Politiker arbeitet, und eine Vertreterin des Netzwerks Steuergerechtigkeit. Der Beitrag zeichnet ein Bild von sozialer Ungerechtigkeit in Deutschland und verweist auf die steigende Unzufriedenheit mit der Politik, die sich beispielsweise in den Wahlergebnissen der AfD zeige. Als positive Entwicklungen werden die internationale Diskussion um eine Vermögensteuer und die Forderung von US-Präsident Joe Biden nach einer Mindeststeuer für Milliardäre hervorgehoben. Die F.A.Z. vermisst Quellennachweise und eine differenzierte Darstellung der verschiedenen Steuerarten. So werde beispielsweise nicht erwähnt, dass die Steuereinnahmen und Sozialausgaben aktuell auf Rekordniveau seien. Der Beitrag wirke wie Wahlwerbung für linke Parteien. Auch der Verband "Die Familienunternehmer" übt in einem der F.A.Z. vorliegenden Brief an die ZDF-Geschäftsleitung Kritik. Verbandspräsidentin Marie-Christine Ostermann moniert unter anderem fehlende Vergleichszahlen, wie die Staatsquote. Die Behauptung, ein Arbeitnehmer zahle doppelt so viele Steuern wie ein Multimillionär, sei weder belegbar noch widerlegbar, da Vermögen und Einkommen vermischt würden. Auch die Darstellung der Steuerlast von „Superreichen“ sei irreführend. Der Beitrag erwecke den Eindruck, als arbeiteten im ZDF-Team keine ausgebildeten Journalisten. Das ZDF beschädige damit seinen Ruf, was angesichts der zunehmenden Verbreitung von Falschinformationen fatal sei. Die F.A.Z. teilt diese Kritik und betont die Notwendigkeit einer differenzierten Berichterstattung durch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Eine Fortsetzung des „Backgroundchecks“ sei bereits angekündigt. Quellen: - Frankfurter Allgemeine Zeitung: „Backgroundcheck“ von ZDFheute zu „Superreichen“ ist katastrophal - LabourNet Germany: Informantenschutz (Whistleblowerschutz) - Bluesky: Albert Hött - Bluesky: rima3 - dokumen.pub: Technisierte Lebenswelt: Über den Prozess der Figuration von Mensch und Technik - Yumpu: Abendzeitung - 2024-06-26 - Yahoo: Cookie Einwilligung - Yahoo: Cookie Einwilligung
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