Der Neubau des Albaufstiegs der A8 zwischen Mühlhausen und Hohenstadt kann beginnen. Das Regierungspräsidium Stuttgart hat den Planfeststellungsbeschluss erteilt, wie die Behörde am Mittwoch bekanntgab. Damit ist der Weg frei für den sechsstreifigen Ausbau dieses häufig staubelasteten Abschnitts. Die Autobahn GmbH darf nun mit den Bauarbeiten beginnen, berichtet die „Zeit“.
Der Albaufstieg, Teil der wichtigen Ost-West-Verbindung A8, ist bekannt als Nadelöhr und Unfallschwerpunkt. Der bestehende, zu den ältesten in Deutschland zählende Autobahnabschnitt, verläuft auf getrennten Richtungsfahrbahnen und ist aufgrund seiner Steigung und Kurven besonders anfällig für Staus. Die neue Strecke wird laut Schwäbischer Zeitung 3,8 Kilometer kürzer sein und eine geringere Steigung haben. Vorgesehen sind zwei Tunnel und zwei große Brücken. Die bisherige Strecke soll laut Autobahn.de zu einer Landesstraße und einem Radweg umgebaut werden.
Die Erteilung des Planfeststellungsbeschlusses ist ein wichtiger Meilenstein in der langjährigen Diskussion um den Ausbau. Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) bezeichnete die Entscheidung als "Durchbruch" und "vorgezogenes Weihnachtsgeschenk", so der SWR. Er hob die positiven Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit und die Umwelt durch die Verringerung von Staus hervor. Donau 3 FM zitiert Hermann, der in dem Projekt einen wichtigen Beitrag zu klimafreundlicherer Mobilität sieht.
Obwohl die Baugenehmigung nun vorliegt, wird es noch dauern, bis die Bauarbeiten starten. Die Autobahn GmbH rechnet mit einer zweijährigen Vorbereitungsphase für die Detailplanung der Tunnel und Brücken. Anschließend folgt die EU-weite Ausschreibung der Bauleistungen, die weitere sechs Monate in Anspruch nehmen wird. Um die Anwohnergemeinden vom Baustellenverkehr zu entlasten, plant die Autobahn GmbH den Bau von Baustraßen, berichtet die Schwäbische Zeitung.
Das Planfeststellungsverfahren war komplex und langwierig, wie die Schwäbische Zeitung berichtet. Auch die Rechtslage änderte sich im Laufe des Verfahrens. Die Notwendigkeit des Ausbaus wurde von verschiedenen Seiten, darunter Bund und Land, bekräftigt, die auf einen zügigen Abschluss des Verfahrens drängten, berichtet der SWR. Lokale Initiativen, wie die von der Schwäbischen Zeitung genannte Initiative "A8-Ausbau jetzt!", forderten einen schnellen Ausbau, während andere sich gegen die geplante Streckenführung aussprachen.
Die Fertigstellung des neuen Albaufstiegs wird voraussichtlich etwa acht Jahre dauern, so die ZVW. Mit dem Projekt wird die letzte Lücke im sechsstreifigen Ausbau der A8 zwischen Karlsruhe und München geschlossen.
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