Jägerinnen und Jäger in Thüringen leisten durch ihre Jagdabgaben einen wichtigen Beitrag zur Finanzierung von Forschungsprojekten im Wildtiermanagement. Das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL) gibt bekannt, dass die Gelder unter anderem in ein mehrjähriges Forschungsprojekt zum Verhalten von Rot- und Rehwild fließen. An diesem Projekt sind die Fachhochschule Erfurt, die Thüringer Landesforstanstalt und die Universität Göttingen beteiligt und es wird mit insgesamt 77.000 Euro gefördert. Wie die "Zeit" am 10. Dezember 2024 berichtete, belaufen sich die jährlichen Jagdabgaben in Thüringen auf rund 400.000 Euro.
Die Jagdabgabe ist für alle Jägerinnen und Jäger in Thüringen verpflichtend und wird mit dem Erwerb des Jagdscheins entrichtet. Sie dient der Förderung des Jagdwesens und ermöglicht die Finanzierung verschiedener Projekte, darunter neben der Wildtierforschung auch Maßnahmen zum Schutz bedrohter Arten. Beispielsweise werden 40.000 Euro für den Erhalt von Feldhase und Rebhuhn im Thüringer Becken bereitgestellt. Darüber hinaus werden Schulungen für Jägerinnen und Jäger, der Einsatz von Drohnen bei der Jagd und die Ausbildung in Erster Hilfe für Jagdhunde finanziert.
Im aktuellen Jahr wurden insgesamt 22 Projekte zur Förderung des Jagdwesens unterstützt. In Thüringen gibt es laut Ministeriumangaben derzeit knapp 13.200 Jägerinnen und Jäger. Die Jagd spielt eine bedeutende Rolle im Wildtiermanagement und trägt zum Erhalt des ökologischen Gleichgewichts bei. Neben der Bestandsregulierung engagieren sich Jägerinnen und Jäger auch im Artenschutz und in der Prävention von Wildseuchen, wie der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Die aktive Bejagung von Wildschweinen hilft, das Risiko eines ASP-Eintrags nach Thüringen zu minimieren und landwirtschaftliche Schäden durch Wildschweine zu verringern.
Ein weiteres Beispiel für die Verwendung der Jagdabgabe ist die mobile Wildkammer, eine Initiative des Fördervereins Auenland in Niederkrossen. Sie ermöglicht die fachgerechte Kühlung und Verarbeitung von erlegtem Wild und dient gleichzeitig der Verbraucherinformation über regionales Wildfleisch. Das Projekt wurde zum größten Teil durch die Jagdabgabe finanziert und zeigt das Engagement der Jägerinnen und Jäger für einen respektvollen Umgang mit der Natur und eine nachhaltige Nutzung heimischer Ressourcen.
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