Der Ausruf "Alles im Lot auf dem Boot" ist in Deutschland eng mit der bekannten Kinderserie "Käpt'n Blaubär" verbunden und steht sinnbildlich für ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit auf hoher See. Doch der Ausdruck lässt sich auf vielfältige Weise interpretieren und findet auch in anderen Bereichen Anwendung, wie aktuelle Ereignisse zeigen.
So träumt beispielsweise die erst sechsjährige Jana Pietack aus Berlin-Neukölln von einer Karriere als Schlauchbootslalom-Meisterin. Wie die Deutsche Presseagentur berichtet, hat die junge Wassersportlerin bereits den Weltmeistertitel in Lettland errungen und möchte diesen bei der Deutschen Jugendmeisterschaft am Beetzsee in Brandenburg/Havel verteidigen. "Das Tolle am Schlauchbootfahren ist, dass man nur seine Hände und Augen braucht", erklärt die ambitionierte Zweitklässlerin. "Es ist nicht so anstrengend, und es macht Spaß, wenn ich so richtig Gas geben kann." Damit Jana bei ihren rasanten Fahrten sicher unterwegs ist, ist ihr Schlauchboot mit einem kleinen Benzinmotor und einem Erwachsenen an Bord ausgestattet, der sowohl als Gewichtsausgleich dient als auch im Notfall eingreifen kann. Schlauchbootslalom mag zwar noch ein Nischensport sein, doch Jana beweist, dass man auch in jungen Jahren hohe Wellen schlagen kann.
Während Jana Pietack noch am Anfang ihrer Karriere steht, kann Pamela Anderson bereits auf eine bewegte Laufbahn zurückblicken. Die 57-jährige Schauspielerin, bekannt geworden durch die Serie "Baywatch", wurde beim Film Festival in Zürich mit dem "Goldenen Auge" ausgezeichnet. Festival-Direktor Christian Jungen würdigte Anderson für ihre vielseitige Karriere und ihre Rolle in dem Film "The Last Showgirl" von Regisseurin Gia Coppola. Er bezeichnete die Schauspielerin als "oscarreif" und sprach vom "Comeback des Jahres". Anderson selbst zeigte sich gerührt und betonte in ihrer Dankesrede, dass ihre Zeit noch lange nicht vorbei sei.
Im Gegensatz zu Pamela Anderson, die das Rampenlicht sucht, bevorzugt die britische Sängerin Alison Moyet ("All Cried Out") ein Leben abseits der öffentlichen Aufmerksamkeit. "Das Problem mit dem Ruhm ist, dass ich von Leuten erkannt werde, die meine Musik gar nicht interessiert", erklärte die 63-Jährige der Deutschen Presseagentur. "Warum sollte ich das wollen, wenn ich stattdessen ein unauffälliges Leben führen kann? Auf der Straße möchte ich einfach nur eine Person wie jede andere sein." Moyet zeigt damit, dass "Alles im Lot auf dem Boot" auch bedeuten kann, seinen eigenen Kurs zu finden und sich dem Druck der Öffentlichkeit zu entziehen.
Doch der Ausruf "Alles im Lot auf dem Boot" bekommt eine ganz andere Bedeutung, wenn es um die Arbeit von Seenotrettern geht. Wie das Magazin DELA+ berichtet, sind die Männer und Frauen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) im Einsatz vielfältigen Risiken ausgesetzt. Ob bei Sturmfluten, Bränden an Bord oder der Bergung von Verletzten – die Seenotretter riskieren ihr Leben, um andere zu retten.
Doch nicht nur die Naturgewalten stellen eine Gefahr dar. Auch politische Entwicklungen und Gesetzesänderungen rund um das Seerecht erschweren die Arbeit der Seenotretter zunehmend. So werden immer wieder Vorwürfe der Beihilfe zur Menschenschlepperei laut, Schiffe werden festgesetzt oder müssen ihre Mission abbrechen. Die SAR-Zonen (Search and Rescue), die eigentlich für eine effektive Organisation der Seenotrettung auf dem offenen Ozean sorgen sollen, führen immer wieder zu Konflikten, wenn ausländische Rettungsschiffe in die Hoheitsgewässer anderer Staaten eindringen.
Ob als Ausdruck von kindlicher Freude am Wassersport, als Wunsch nach einem bescheidenen Leben abseits des Ruhms oder als Erinnerung an die Gefahren, denen sich Seenotretter täglich aussetzen – der Ausruf "Alles im Lot auf dem Boot" hat viele Facetten. Er steht für Sicherheit und Geborgenheit, aber auch für die Herausforderungen, die ein Leben auf und mit dem Wasser mit sich bringt.
Quellen:
- https://www.sueddeutsche.de/panorama/promis-prominews-pamela-anderson-alison-moyet-luxemburg-schlauchboote-lux.TTYqnJWAM4xmCoHWRBVaLH
- https://magazin.dela.de/seenotretter-riskante-berufe/
