Am 9. November 2024 jährt sich der Fall der Berliner Mauer zum 35. Mal. In Brandenburg wird dieses historische Ereignis mit einem Festakt in Frankfurt (Oder) begangen, bei dem die Landesregierung, Landtagsabgeordnete und die Landesbeauftragte für die Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur der DDR an den Mut der Bürgerinnen und Bürger erinnern, die 1989 für Freiheit und Demokratie auf die Straße gingen. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, findet der Festakt am Nachmittag um 15:30 Uhr statt (Zeit Online, 8. November 2024).
Der 9. November ist in der deutschen Geschichte ein Datum mit mehrfacher Bedeutung. Neben dem Mauerfall im Jahr 1989, der das Ende der deutschen Teilung und den Beginn der Wiedervereinigung markierte, wird an diesem Tag auch der Opfer der Pogromnacht von 1938 gedacht. In Potsdam findet dazu am Abend um 18:00 Uhr eine Gedenkveranstaltung im Synagogenzentrum statt, an der unter anderem Kulturministerin Manja Schüle (SPD) und Landesrabbiner Ariel Kirzon teilnehmen werden. Der zunehmende Antisemitismus in Deutschland, insbesondere nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel, verunsichert viele Jüdinnen und Juden, wie die dpa berichtet (Zeit Online, 8. November 2024).
Der Fall der Mauer hatte für Brandenburg, das als Teil der DDR unmittelbar von der deutschen Teilung betroffen war, weitreichende Folgen. Die Grenzöffnung ermöglichte die Wiedervereinigung Deutschlands und brachte für die Menschen in Brandenburg neue Freiheiten und Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen. Die Transformation von einer sozialistischen Planwirtschaft zu einer sozialen Marktwirtschaft war mit tiefgreifenden Veränderungen verbunden und stellte die Brandenburgerinnen und Brandenburger vor große Aufgaben.
Die Gedenkveranstaltung in Potsdam erinnert an die Schrecken der Pogromnacht vom 9. November 1938, in der Synagogen und jüdische Geschäfte in ganz Deutschland zerstört und Jüdinnen und Juden verfolgt und ermordet wurden. Die Erinnerung an dieses dunkle Kapitel der deutschen Geschichte ist besonders wichtig im Kontext des aktuell wieder verstärkt auftretenden Antisemitismus. Die Gedenkveranstaltung soll ein Zeichen gegen Intoleranz und Hass setzen und an die Verantwortung erinnern, die sich aus der Geschichte ergibt.
35 Jahre nach dem Mauerfall steht Deutschland vor neuen Herausforderungen. Die Erinnerung an die Friedliche Revolution und den Kampf für Demokratie und Freiheit ist in Zeiten gesellschaftlicher und politischer Umbrüche besonders relevant. Die Auseinandersetzung mit der Geschichte der DDR und des Nationalsozialismus ist unerlässlich, um die Gegenwart zu verstehen und die Zukunft zu gestalten.
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