Anfang Januar 2024 sorgten bundesweite Demonstrationen von Landwirten für erhebliche Verkehrsbehinderungen. Wie die Zeit (Zeit Online, 11.11.2024) und die dpa berichten, muss sich nun ein Autofahrer wegen eines Vorfalls im Zusammenhang mit einem dieser Proteste vor dem Landgericht Oldenburg verantworten. Der Prozessauftakt ist für Dienstag, den 12. November 2024, um 9 Uhr angesetzt.
Dem 46-jährigen Angeklagten wird unter anderem versuchter Totschlag vorgeworfen. Laut Angaben der Staatsanwaltschaft ereignete sich der Vorfall am 8. Januar auf der Bundesstraße 72 bei Friesoythe im Landkreis Cloppenburg. Der Mann soll von einer Trecker-Demonstration aufgehalten worden sein und versucht haben, die Blockade zu durchbrechen. Dabei soll er einen 35-jährigen Landwirt angefahren und diesen mindestens sechs Meter über den Asphalt geschleift haben. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Angeklagte den Tod des Landwirts billigend in Kauf genommen hat.
Wie das Landgericht Oldenburg mitteilte, flüchtete der Verdächtige vom Unfallort. Er konnte jedoch später von der Polizei gestellt und festgenommen werden. Nach einer zwischenzeitlichen Untersuchungshaft ist der Mann aktuell wieder auf freiem Fuß. Ein Urteil in dem Prozess wird Mitte Dezember erwartet. Auch andere Medien wie die Süddeutsche Zeitung (SZ, 11.11.2024) und die Grafschafter Nachrichten (GN Online, 11.11.2024) berichteten über den anstehenden Prozess. Die Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ, 11.11.2024) präzisierte, dass der Angeklagte aus dem nördlichen Emsland stammt.
Die Bauernproteste Anfang des Jahres richteten sich gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung. buten un binnen (buten un binnen, 03.02.2024) berichtete beispielsweise über eine eskalierte Demonstration in Bremerhaven, bei der Demonstranten versuchten Polizeiabsperrungen zu durchbrechen. Die Proteste führten bundesweit zu zahlreichen Verkehrsbehinderungen und einer angespannten Stimmung zwischen Landwirten und der übrigen Bevölkerung.