12.11.2024
Prozessauftakt: Kunstsammler schweigt zu Warhol-Betrugsvorwürfen

Kunstfälschungen: Betrug mit Warhol-Werken? Kunstsammler schweigt vor Gericht

Ein 69-jähriger Kunstsammler steht in Berlin vor Gericht. Ihm wird in zwei Fällen Betrug mit Werken von Andy Warhol vorgeworfen. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, soll der Mann ein Warhol-Gemälde mit 11,5 Millionen Euro bewertet haben, obwohl es höchstens zwei Millionen Euro wert sei. Im zweiten Fall geht es um den Verkauf eines angeblichen Warhol-Siebdrucks "Red Marilyn, 1962" für 770.000 Euro, der sich laut Anklage als Fälschung herausstellte. Der Angeklagte schwieg zu Prozessbeginn zu den Vorwürfen.

Überbewertung im Millionenstreit?

Die mutmaßlichen Taten ereigneten sich zwischen Juli 2017 und September 2018. Im Fall der Überbewertung soll der Angeklagte mit einem inzwischen verstorbenen Galeristen zusammengearbeitet haben. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-11/12/betrug-mit-warhol-werken-kunstsammler-schweigt-vor-gericht) berichtet, soll das überbewertete Gemälde in einem Zivilverfahren gegen den Galeristen als Sicherheit für eine Forderung von über neun Millionen Euro dienen und die Gegenseite täuschen.

"Red Marilyn" aus dem Internet?

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, einen im Internet für 676 Dollar erworbenen Siebdruck als echten Warhol für 770.000 Euro verkauft zu haben. Der Tagesspiegel (https://www.tagesspiegel.de/berlin/kunstfalschungen-betrug-mit-warhol-werken-kunstsammler-schweigt-vor-gericht-12691469.html) zitiert die Staatsanwältin: "Von dem tatsächlich gezahlten Kauferlös von 500.000 Euro erhielt der Angeklagte 400.000 Euro". Ein Berliner Sammler habe das Bild gutgläubig erworben.

Verteidigung zweifelt an Echtheit

Die Verteidigung des Angeklagten stellte die Echtheit der Werke in Frage und brachte die Ladung eines Neffen von Andy Warhol als Zeugen ins Spiel. Das Gericht schlug vor, den Prozess auf den Fall der angeblichen "Red Marilyn"-Fälschung zu konzentrieren. Fünf weitere Verhandlungstage sind bis zum 17. Dezember angesetzt. Die Vernehmung der ersten Zeugen soll am 19. November beginnen. Ähnliche Fälle von Kunstfälschungen, wie der eines Vater-Sohn-Duos in München (Monopol Magazin, https://www.monopol-magazin.de/kunstfaelscher-prozess-vater-sohn-duo-schweigt-vor-gericht), zeigen die Komplexität des Themas und die Schwierigkeiten bei der Bewertung von Kunstwerken.

Quellen:

- dpa (via Zeit Online: https://www.zeit.de/news/2024-11/12/betrug-mit-warhol-werken-kunstsammler-schweigt-vor-gericht) - Der Tagesspiegel: https://www.tagesspiegel.de/berlin/kunstfalschungen-betrug-mit-warhol-werken-kunstsammler-schweigt-vor-gericht-12691469.html - Monopol Magazin: https://www.monopol-magazin.de/kunstfaelscher-prozess-vater-sohn-duo-schweigt-vor-gericht - Stern: https://www.stern.de/gesellschaft/regional/berlin-brandenburg/kunstfaelschungen--betrug-mit-warhol-werken--kunstsammler-schweigt-vor-gericht-35221636.html und weitere im Text genannte Quellen.
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