Zwei Polizisten müssen sich seit Montag vor dem Amtsgericht Kassel verantworten. Wie die Zeit berichtet, stehen die 33- und 34-jährigen Beamten unter dem Verdacht der gemeinschaftlichen Verfolgung Unschuldiger und der uneidlichen Falschaussage. Dem älteren Angeklagten wird zusätzlich Körperverletzung im Amt vorgeworfen.
Der Vorfall, der zu den Anklagepunkten führte, ereignete sich im Zusammenhang mit einem Polizeieinsatz. Die Beamten waren laut Staatsanwaltschaft aufgrund einer Meldung über eine aggressive Person, die eine andere Person verfolgte, alarmiert worden. Sie suchten daraufhin die Wohnung des Mannes auf, der im Verdacht stand, den Einsatz ausgelöst zu haben. Bekanntlich leidet dieser Mann an einer psychischen Erkrankung. Im Verlauf des Einsatzes soll der 34-jährige Polizist seinen Diensthund gegen den Mann eingesetzt haben, obwohl dafür kein ausreichender Anlass bestanden habe. Der Hund biss den Mann in den Oberschenkel, wie die Staatsanwaltschaft mitteilt.
Um den ungerechtfertigten Einsatz des Diensthundes zu vertuschen, sollen die beiden Angeklagten in der Folge ein Ermittlungsverfahren gegen den Geschädigten wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte eingeleitet haben. Sie sollen Widerstandshandlungen behauptet haben, die tatsächlich nicht stattgefunden haben. Darüber hinaus wird den Beamten vorgeworfen, im Rahmen eines Sicherungsverfahrens gegen den Mann vor dem Landgericht Kassel die Unwahrheit gesagt und erneut nicht stattgefundene Widerstandshandlungen bekundet zu haben.
Der Prozess gegen die beiden Polizisten findet vor dem Amtsgericht Kassel statt. Der Ausgang des Verfahrens bleibt abzuwarten.
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