Das Wachstum der deutschen Wirtschaft im dritten Quartal 2024 fiel schwächer aus als erwartet. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Vergleich zum Vorquartal lediglich um 0,1 Prozent. Eine vorherige Schätzung, wie die Zeit berichtet (https://www.zeit.de/news/2024-11/22/wirtschaft-waechst-im-dritten-quartal-weniger-als-erwartet), war von einem Plus von 0,2 Prozent ausgegangen. Damit bleibt das Wachstum deutlich hinter den Erwartungen zurück und unterstreicht die anhaltende Konjunkturschwäche. Im zweiten Quartal war die Wirtschaft um 0,3 Prozent geschrumpft. Ein erneuter Rückgang hätte eine technische Rezession bedeutet.
Trotz des schwachen Gesamtwachstums gibt es auch positive Aspekte. Wie dpa meldet, stützte der private Konsum die Wirtschaft im dritten Quartal. Nach dem Rückgang der Inflation und aufgrund steigender Löhne gaben die Verbraucher wieder mehr Geld aus. Dies ist ein wichtiger Hoffnungsschimmer für die deutsche Wirtschaft. Auch höhere Staatsausgaben trugen zum BIP-Wachstum bei. Dagegen entwickelten sich die Exporte negativ und verzeichneten einen deutlichen Rückgang. Die Weltwirtschaft schwächelt, insbesondere China als wichtiger Wachstumsmotor hat an Dynamik verloren. Zusätzlich belasten hohe Energiepreise und die Bürokratie den Standort Deutschland, wie unter anderem der Stern berichtet (https://www.stern.de/news/konjunktur--deutsche-wirtschaft-waechst-im-dritten-quartal-nur-minimal-35249330.html).
Die deutsche Wirtschaft steht vor großen Herausforderungen. Schlüsselindustrien wie die Chemie- und Automobilbranche befinden sich in einer Krise. So plant Ford beispielsweise den Abbau von 2900 Stellen in Deutschland, und auch bei Volkswagen drohen Werksschließungen. Hinzu kommt die politische Unsicherheit durch den Wahlsieg von Donald Trump in den USA und das Ende der Regierungskoalition in Deutschland. Wie die FAZ berichtet (https://www.faz.net/agenturmeldungen/dpa/deutsche-wirtschaft-waechst-im-dritten-quartal-nur-minimal-110127123.html), haben einige Ökonomen ihre Wachstumsprognosen bereits nach unten korrigiert. Sollte Trump seine Ankündigung wahr machen und Zölle erhöhen, würde dies die exportorientierte deutsche Wirtschaft stark treffen.
Die Bundesregierung rechnet für das Gesamtjahr 2024 mit einem Rückgang des BIP um 0,2 Prozent. Für 2025 erwartet sie eine Erholung mit einem Wachstum von 1,1 Prozent. Der Sachverständigenrat, die sogenannten Wirtschaftsweisen, ist pessimistischer und prognostiziert lediglich ein Plus von 0,4 Prozent für 2025. Sinkende Leitzinsen der Europäischen Zentralbank könnten der Konjunktur positive Impulse geben, jedoch dauert es in der Regel einige Zeit, bis sich diese in der Realwirtschaft bemerkbar machen.
Quellen:
- Zeit Online: https://www.zeit.de/news/2024-11/22/wirtschaft-waechst-im-dritten-quartal-weniger-als-erwartet - Stern: https://www.stern.de/news/konjunktur--deutsche-wirtschaft-waechst-im-dritten-quartal-nur-minimal-35249330.html - FAZ: https://www.faz.net/agenturmeldungen/dpa/deutsche-wirtschaft-waechst-im-dritten-quartal-nur-minimal-110127123.html - Handelsblatt: https://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur/bip-deutsche-wirtschaft-waechst-im-dritten-quartal-langsamer-als-erwartet/100090073.html - Süddeutsche Zeitung: https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/konjunktur-deutsche-wirtschaft-waechst-im-dritten-quartal-nur-minimal-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-241122-930-295966 - dpa - rtr
