22.11.2024
Krankenhausreform: Hessens Weg zwischen Zustimmung und offenen Fragen

Hessische Reaktionen auf die Krankenhausreform überwiegend positiv

Der Bundesrat hat den Weg für die Krankenhausreform freigemacht. Wie die dpa berichtet, fallen die Reaktionen in Hessen, trotz offener Detailfragen, positiv aus. Insbesondere für die Universitätskliniken und kleinere Krankenhäuser im ländlichen Raum sieht man Chancen.

Universitätskliniken im Fokus

Hessens Wissenschaftsminister Timon Gremmels (CDU) betonte laut dpa die Bedeutung der Reform für die Universitätskliniken. Er sieht in dem „Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz“ einen wichtigen Schritt zur Stärkung dieser Einrichtungen. Gremmels hob die „einzigartige Verbindung von Forschung, Lehre und Krankenversorgung“ hervor und bezeichnete die Universitätskliniken als unverzichtbar für das Gesundheitssystem und als Treiber medizinischer Innovationen. Die Reform sieht unter anderem zusätzliche finanzielle Unterstützung für die 36 deutschen Universitätskliniken vor, von denen zwei in Hessen liegen. Ab 2027 sollen diese Mittel für Vorhaltekosten sowie Koordinierungs- und Vernetzungsaufgaben zur Verfügung stehen.

Chancen für den ländlichen Raum

Auch die hessische SPD begrüßt die Reform. Der Vorsitzende Sören Bartol sieht darin einen „entscheidenden Meilenstein“ für die Gesundheitsversorgung in Hessen, wie die Zeit berichtet. Besonders für die kleinen Krankenhäuser im ländlichen Raum biete die Reform Chancen. Durch die Konzentration bestimmter medizinischer Kompetenzen in entsprechend ausgestatteten Krankenhäusern soll die Behandlungsqualität gesteigert werden. Bartol betonte zudem den Abschied von den Fallpauschalen und die damit verbundene stärkere Fokussierung auf den Patienten. Der Hausärzteverband Hessen äußerte laut eigener Pressemitteilung jedoch Bedenken hinsichtlich der Integration hausärztlicher Versorgung in Kliniken und sieht darin eine Gefahr für die ambulante Versorgung. Sie fordern eine Stärkung der Hausarztpraxen und eine attraktivere Gestaltung der hausärztlichen Tätigkeit, insbesondere in unterversorgten Gebieten. Die hessische Krankenhausgesellschaft fordert, wie Hit Radio FFH berichtet, Übergangsfinanzierungen, um Klinikinsolvenzen während der Umsetzung der Reform zu verhindern. Präsident Steffen Gramminger befürchtet, dass ohne finanzielle Unterstützung viele Kliniken aufgrund steigender Kosten insolvent gehen könnten. Er betont die Notwendigkeit einer Krankenhausreform, mahnt aber gleichzeitig ausreichend Zeit und Überbrückungsfinanzierung für die Regionen an. Gesundheitsministerin Diana Stolz (CDU) äußerte im Hessischen Landtag ebenfalls die Notwendigkeit einer Reform, sieht aber noch Nachbesserungsbedarf und wünscht sich die Anrufung eines Vermittlungsausschusses. Quellen: - https://www.zeit.de/news/2024-11/22/positive-reaktionen-aus-hessen-auf-klinikreform - dpa - Hit Radio FFH - Hausärzteverband Hessen (Pressemitteilung) - stern.de - mittelhessen.de - main-spitze.de - medinfoweb.de - eu-schwerbehinderung.eu - wiesbadener-kurier.de
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