Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den Mpox-Ausbruch weiterhin als gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite eingestuft. Wie die dpa berichtet, bestätigte die WHO diese Entscheidung nach einer Sitzung ihres Notfallausschusses. Die steigenden Fallzahlen und die anhaltende Ausbreitung in andere Länder rechtfertigen die Beibehaltung der höchsten Alarmstufe. Wie die ZEIT online am 22. November 2024 berichtete, treffen sich die Expertinnen und Experten des Ausschusses alle drei Monate, um das weitere Vorgehen zu beraten. Die WHO hatte den Gesundheitsnotstand im August aufgrund des Mpox-Ausbruchs (ehemals Affenpocken) ausgerufen.
Besondere Besorgnis erregt die neue Virus-Klade 1b, die sich von der Demokratischen Republik Kongo ausbreitet und möglicherweise schwerere Krankheitsverläufe verursacht. Während eine Mpox-Infektion in der Regel mild verläuft und mit Hautausschlag und Fieber einhergeht, kann sie für kleine Kinder und immungeschwächte Menschen tödlich sein. Laut Tagesschau vom 14. August 2024 ist diese Variante ansteckender als ihre Vorgänger und könnte schwerere Verläufe auslösen.
Über 50.000 Verdachtsfälle wurden in diesem Jahr bereits aus afrikanischen Ländern gemeldet, davon 12.000 laborbestätigte Infektionen. Die Europäische Gesundheitsbehörde schätzt das Risiko für die allgemeine Bevölkerung in Europa als gering ein. Im Oktober wurde jedoch der erste Fall einer Ansteckung mit der Klade Ib in Deutschland gemeldet, wobei sich die Person im Ausland infiziert hatte. Wie das Ärzteblatt am 15. August 2024 berichtete, schätzt das Europäische Zentrum für Krankheitsprävention und -kontrolle (ECDC) das Risiko einer Ausbreitung der neuen Variante in Europa als „sehr gering“ ein.
Die Ausrufung einer "gesundheitlichen Notlage von internationaler Tragweite" (PHEIC) hat zwar keine direkten Konsequenzen, ist aber die höchste Alarmstufe der WHO. Sie dient als Weckruf für die internationale Gemeinschaft, alle notwendigen Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung zu ergreifen. Ähnlich verfuhr die WHO auch zu Beginn der Corona-Pandemie. Seit der Ausrufung des Notstands im August wurden neue Gelder für die betroffenen Gebiete bereitgestellt und die Prüfung möglicher Impfstoffe beschleunigt. Die WHO erteilte für einige Impfstoffe eine Notfallzulassung, um die Verteilung zu erleichtern.
Wie das RKI auf seiner Webseite mitteilt, unterscheiden sich die Maßnahmen zum Infektionsschutz, die Diagnostik und die Behandlung von Mpox, unabhängig von der Klade. Es wird angenommen, dass die verfügbaren Impfstoffe auch gegen die Klade I wirksam sind. Das RKI geht derzeit nicht von einer erhöhten Gefährdung durch Klade-I-Viren in Deutschland aus, beobachtet die Situation aber weiterhin. UNICEF betont die Bedeutung von Präventionsmaßnahmen, insbesondere für Kinder, die eine besonders gefährdete Gruppe darstellen.