Während einer Landtagsdebatte zum Thema Gewalt gegen Frauen in Magdeburg kam es zu einem ungewöhnlichen Vorfall. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, wurde eine Besucherin von der Tribüne des Plenarsaals verwiesen, nachdem sie den AfD-Fraktionsvize Hans-Thomas Tillschneider lautstark kritisiert hatte. Die Zeit berichtet ebenfalls über den Vorfall und erwähnt den Zeitpunkt des Geschehens am 20. November 2024.
Der Zwischenruf ereignete sich im Anschluss an einen Redebeitrag von Tillschneider. Die Frau rief "Schämen Sie sich!" und "Ekelhaft!" in Richtung des Politikers. Daraufhin verwies Landtagsvizepräsidentin Anne-Marie Keding (CDU) die Frau des Saales. Ein Saaldiener begleitete sie nach draußen.
Die Debatte, in der es um den besseren Schutz von Frauen vor Gewalt ging, stand unter dem Motto "Gewalt ist keine Privatsache. Femizide sind Mord". Wie dpa berichtet, hatte Tillschneider in seiner Rede Kritik an der Migrationspolitik geübt und verschiedene Begrifflichkeiten im Zusammenhang mit Femiziden in Frage gestellt. Er argumentierte, die Betrachtung von Gewaltdelikten sei zu stark auf Frauen als Opfer verengt.
Zwischenrufe von der Besuchertribüne sind im Landtag Sachsen-Anhalt selten. Besuchergruppen sind zwar regelmäßig im Parlament anwesend, doch Störungen des Ablaufs kommen ungewöhnlich vor.
Quellen: - ZEIT ONLINE - Süddeutsche Zeitung - dpa - Stern - Stern Regional - Mitteldeutsche Zeitung - Europäisches Parlament - ZEIT ONLINE Newsindex