22.11.2024
Rekordmenge Heroin: Lange Haftstrafen nach Fund im Hamburger Hafen

Drogenhandel im Hamburger Hafen: Lange Haftstrafen nach Rekordfund

Im Hamburger Hafen wurden im Sommer 2022 700 Kilogramm Heroin in einem Schiffscontainer entdeckt, versteckt in Seifenstücken. Wie die ZEIT am 22. November 2024 berichtete, handelte es sich damals um die größte jemals in Deutschland sichergestellte Menge dieser Droge. Nun hat das Landgericht Dresden mehrere Mitglieder einer international agierenden Bande zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Der 41-jährige Hauptorganisator mit türkisch-serbischer Staatsangehörigkeit und ein 55-jähriger Türke erhielten jeweils zwölf Jahre Haft. Ein 57-jähriger Dresdner, Geschäftsführer eines Handelsunternehmens, wurde zu zehn Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt, da er für den Transport der Drogen verantwortlich war und bereits seit der ersten Lieferung im September 2021 von dem Heroin wusste. Ein vierter Angeklagter wurde freigesprochen, bleibt aber aufgrund anderer Vorwürfe in Untersuchungshaft.

Insgesamt schmuggelte die Bande rund zwei Tonnen Heroin aus dem Iran über Dubai nach Hamburg, wie das Gericht feststellte. Die Drogen wurden in drei Lieferungen, zwei Mal 693 Kilogramm und einmal 700 Kilogramm, in als Seife deklarierten Frachten versteckt. Zwei der Container gelangten in eine Lagerhalle in Geringswalde bei Dresden, wo sie ausgepackt und nach Amsterdam weitertransportiert wurden. Den dritten Container fing die Polizei Ende August 2022 im Hamburger Hafen ab. Die Beamten ersetzten das Heroin durch einen anderen Stoff und ließen die Lieferung nach Sachsen weitergehen. Dort bemerkte der Angeklagte beim Auspacken die Manipulation, woraufhin die Polizei alle vier Verdächtigen im September 2022 festnahm. Keiner der Angeklagten war zuvor strafrechtlich in Erscheinung getreten. Die Staatsanwaltschaft hatte für alle Angeklagten Haftstrafen von deutlich über zwölf Jahren gefordert.

Der Hamburger Hafen ist immer wieder Schauplatz von Drogenfunden. Wie die Tagesschau am 14. Juni 2024 berichtete, stellten Zollfahnder dort bereits 2021 16 Tonnen Kokain sicher, die in Containern aus Paraguay versteckt waren. Auch der NDR berichtete am 27. September 2024 über einen weiteren großen Kokainfund in Hamburg, bei dem 2,1 Tonnen der Droge beschlagnahmt und zwölf Verdächtige festgenommen wurden. Die Drogen waren in Bananenkisten versteckt und sollten in einer Lagerhalle in Rothenburgsort gegen Bananen ausgetauscht werden. Dieser Fund verdeutlicht die Bedeutung des Hamburger Hafens als Einfallstor für den Drogenschmuggel nach Europa.

Die Süddeutsche Zeitung berichtete am 22. November 2024 ebenfalls über den Heroinfund und die Verurteilungen. Der Artikel betont die internationale Dimension des Drogenhandels und die Rolle des Hamburger Hafens als Drehkreuz für den Schmuggel. Auch der Stern griff das Thema am selben Tag auf und berichtete über die Hintergründe des Falls.

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