15.11.2024
Mehr Auszubildende in Mecklenburg-Vorpommern Trotz Fachkräftemangel

Positive Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern

Der Ausbildungsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern zeigt positive Tendenzen. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am 15. November 2024 berichtete, ist die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge im Jahr 2023 gestiegen. Insgesamt 8.271 Bewerberinnen und Bewerber haben sich für eine duale Ausbildung entschieden, was einem Zuwachs von 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese Information wurde auch von der Zeit veröffentlicht.

Insgesamt befinden sich derzeit über 24.600 junge Menschen in Mecklenburg-Vorpommern in einer dualen Ausbildung, verteilt auf alle drei Ausbildungsjahrgänge. Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) bewertet die Situation positiv: "Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt ist wie in den Vorjahren für Ausbildungssuchende sehr gut", zitiert ihn die dpa. Ähnliche positive Entwicklungen wurden auch in den letzten Jahren beobachtet, wie Bildungsspiegel am 29. Oktober 2024 berichtete. Dort wurde ein kontinuierlicher Anstieg der Auszubildendenzahlen im siebten Jahr in Folge festgestellt.

Trotz des positiven Trends bleiben Herausforderungen bestehen. So konnten im vergangenen Jahr rund 1.400 Ausbildungsstellen nicht besetzt werden. Der NDR berichtete am 1. September 2024 in seinem Podcast "MV im Fokus" über die Schwierigkeiten des Ausbildungsmarktes in Mecklenburg-Vorpommern und den Kampf der Unternehmen um Auszubildende. Auch die Bundesagentur für Arbeit (BA) bestätigt in ihrer Presseinformation vom 31. Juli 2024, dass dem Angebot von 3.500 offenen Ausbildungsplätzen nur 2.100 suchende Bewerber gegenüberstehen. Die BA betont jedoch, dass der Ausbildungsmarkt dynamisch ist und Jugendliche weiterhin gute Chancen haben, einen Ausbildungsplatz zu finden, insbesondere im Einzelhandel, Handwerk und Gastgewerbe.

Die IHK Schwerin unterstreicht in ihrer Ausbildungsumfrage 2024 die Bedeutung der dualen Ausbildung für die Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern. 43 Prozent der befragten Betriebe konnten 2023 nicht alle Ausbildungsstellen besetzen. Als Hauptgrund nannten sie den Mangel an geeigneten Bewerbungen. Um dem entgegenzuwirken, setzen die Unternehmen auf verschiedene Strategien, wie finanzielle Anreize, flache Hierarchien und moderne IT-Ausstattung. Auch die IHK zu Rostock und die Agentur für Arbeit empfehlen Unternehmen, Auszubildenden frühzeitig die Möglichkeit zu geben, eigene Projekte zu übernehmen, um ihre Selbstständigkeit und Motivation zu fördern. Ein Beispiel dafür ist die "fetzenbude" des Hotels Upstalsboom in Kühlungsborn, wo Auszubildende eigenverantwortlich einen Imbissbetrieb führen, wie der NDR berichtete.

Die demografische Entwicklung stellt den Arbeitsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern vor zusätzliche Herausforderungen. Der NDR zitierte Christian Dudel vom Max-Planck-Institut für demografische Forschung, der den Rückgang der Geburtenrate und die alternde Bevölkerung als Hauptprobleme nennt. Dies verstärkt den Wettbewerb um junge Talente und verschärft den Fachkräftemangel. Die Integration von Migranten in den Arbeitsmarkt wird als ein wichtiger Lösungsansatz diskutiert.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Ausbildungsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern zwar eine positive Entwicklung verzeichnet, aber weiterhin vor Herausforderungen steht. Die Steigerung der Attraktivität der dualen Ausbildung, die gezielte Förderung von Jugendlichen und die Integration von Migranten sind wichtige Maßnahmen, um den Bedarf an Fachkräften in Zukunft zu sichern.

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