22.11.2024
SachsenAnhalt Zwischen Altbaureichtum Und Leerstand

Sachsen-Anhalt: Ein Bundesland reich an Altbauten

Sachsen-Anhalt zeichnet sich durch einen besonders hohen Anteil an Altbauten aus. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-11/22/besonders-viele-altbauten-in-sachsen-anhalt) am 22. November 2024 berichtete, sind über die Hälfte der Wohngebäude im Bundesland vor 1950 errichtet worden. Diese Zahl wurde vom Statistischen Landesamt in Halle bestätigt. Demnach handelt es sich bei 51,5 Prozent des Gebäudebestands mit Wohnraum, das entspricht 305.905 Gebäuden, um Altbauten. Damit liegt Sachsen-Anhalt im Bundesvergleich auf dem zweiten Platz, direkt hinter Sachsen.

Die Erhebung dieser Daten erfolgte am Zensusstichtag, dem 15. Mai 2022. Zu diesem Zeitpunkt existierten in Sachsen-Anhalt 593.737 Gebäude mit Wohnraum, die mehr als 1,26 Millionen Wohnungen beherbergten. Im Gegensatz dazu bilden Neubauten, die ab 2016 errichtet wurden, mit 16.428 Gebäuden lediglich einen Anteil von etwa 2,8 Prozent.

Der hohe Anteil an Altbauten in Sachsen-Anhalt prägt das Bild vieler Städte und Gemeinden. Während in einigen Regionen sanierte und modernisierte Altbauten attraktiven Wohnraum bieten, stehen in anderen Gebieten, insbesondere in ländlichen Regionen und in einigen Plattenbausiedlungen, viele Wohnungen leer. Wie der MDR (https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/leerstand-wohnungen-miete-sanierung-karte-102.html) am 21. Oktober 2024 berichtete, ist der Leerstand in Sachsen-Anhalt im bundesweiten Vergleich besonders hoch. Dies hängt unter anderem mit dem Erbe der DDR-Zeit zusammen, als viele Plattenbauten errichtet wurden, die heute nicht mehr den modernen Wohnbedürfnissen entsprechen.

Die Herausforderung für Sachsen-Anhalt besteht darin, Strategien zu entwickeln, um den Leerstand zu bekämpfen und gleichzeitig den wertvollen Bestand an Altbauten zu erhalten. Sanierungsmaßnahmen, die sowohl die energetische Modernisierung als auch die Anpassung an die Bedürfnisse der heutigen Bewohner berücksichtigen, spielen dabei eine wichtige Rolle. Wie das Beispiel der Wohnungsbaugesellschaft Bewos in Oschersleben zeigt, können sanierte Altbauten durchaus attraktiv für Mieter sein und zumindest lokal den Leerstand reduzieren.

Gleichzeitig ist es wichtig, die demografische Entwicklung im Blick zu behalten. Der Bevölkerungsrückgang in vielen Regionen Sachsen-Anhalts stellt eine zusätzliche Herausforderung dar. Um den Wohnungsmarkt langfristig zu stabilisieren, sind neben Sanierungsmaßnahmen auch wirtschaftspolitische Initiativen erforderlich, die die Ansiedlung von Unternehmen und das Bevölkerungswachstum fördern.

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