Israels Militär hat Ziele nahe der libanesischen Hafenstadt Tyros bombardiert. Wie die Zeitung „L'Orient Le Jour“ berichtet, trafen mehr als sechs Luftschläge Häuser und Gebäude im Ort Husch, etwa vier Kilometer von Tyros entfernt. Sicherheitskreise sprachen von schweren Attacken und schwarzem Rauch. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu bekräftigte unterdessen sein Versprechen, eine Prämie von fünf Millionen US-Dollar für jede aus dem Gazastreifen freigekommene israelische Geisel zu zahlen. In einem im Gazastreifen gedrehten Video erklärte er, jeder, der eine Geisel zurückbringe, finde einen sicheren Weg aus dem Gazastreifen für sich und seine Familie. Wie die FAZ berichtet, wurde das Video im von der israelischen Armee kontrollierten Netzarim-Korridor im Norden des Gazastreifens gedreht.
Bei erneuten Zwischenfällen im Libanon wurden vier Soldaten der UN-Friedenstruppe UNIFIL verletzt. Die Blauhelmsoldaten aus Ghana erlitten Verletzungen, als eine Rakete ihren Stützpunkt traf. Drei von ihnen wurden in ein Krankenhaus gebracht. UNIFIL geht davon aus, dass der Beschuss von einer nichtstaatlichen Gruppe ausging, womit Milizen wie die Hisbollah gemeint sind. Ein weiterer Vorfall ereignete sich auf einem UNIFIL-Stützpunkt in Schama im Südlibanon, wo acht 107-Millimeter-Geschosse einschlugen. Laut dem italienischen Verteidigungsministerium, das von der FAZ zitiert wird, gab es dabei keine Verletzten.
Der US-Sondergesandte Amos Hochstein sieht Fortschritte bei den Bemühungen um eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah. Nach Gesprächen mit dem libanesischen Parlamentspräsidenten Nabih Berri in Beirut sprach er von einer „echten Chance“, die Kämpfe zu beenden. Man nähere sich an, so Hochstein. Wie die Tagesschau berichtet, wurden am Jahrestag des Hamas-Angriffs auf Israel aus dem Gazastreifen mehrere Geschosse auf Tel Aviv abgefeuert. Im ganzen Land begannen Gedenkveranstaltungen. Israels Armee schickt weitere Bodentruppen in den Libanon. Soldaten der 91. Division hätten Einsätze im Süden des Landes begonnen, teilte das israelische Militär mit.
Wie Unicef mitteilt, wurden seit der Eskalation der Gewalt zwischen Israel und der Hisbollah mehr als 200 Kinder im Libanon getötet. Die Gewalt sei für die Kinder im Libanon gleichbedeutend mit einer „stillen Normalisierung des Schreckens“, sagte Unicef-Sprecher James Elder in Genf. Die Führung der Hamas hat Katars Hauptstadt Doha verlassen, wie das Außenministerium des Emirats mitteilte. Es dementierte jedoch Berichte, wonach Katar die dauerhafte Schließung des Hamas-Politbüros angeordnet oder die Führungsspitze ausgewiesen habe. Katar hatte als Vermittler in den indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas über eine mögliche Feuerpause und einen Geiseldeal fungiert. Wie das ZDF berichtet, bekräftigte das Auswärtige Amt angesichts einer drohenden Eskalation im Nahen Osten die Reisewarnung für den Libanon und rief deutsche Bürger zur Ausreise auf.
Quellen:
- https://www.faz.net/aktuell/politik/krieg-in-nahost/liveticker-zum-krieg-in-nahost-netanjahu-israel-fliegt-luftangriffe-nahe-libanesischer-hafenstadt-tyros-faz-19972506.html
- https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-nahost-dienstag-202.html
- https://www.tagesspiegel.de/internationales/liveblog/funf-millionen-dollar-israel-bietet-offenbar-pramie-fur-jede-freigekommene-geisel-10586281.html
- https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/liveblog-eskalation-nahost-israel-100.html
- https://www.rnd.de/politik/nahost-liveticker-aktuelle-news-zu-israel-hisbollah-und-dem-iran-konflikt-19-11-2024-TENB5YC2Y5C45LMULAZY62C2DA.html