29.10.2024
Chinas CO2 Emissionen Stagnierender Ausstoß Zwischen Baukrise Und Grüner Energieoffensive

Chinas CO2-Ausstoß stagniert: Einfluss von Baukrise und grüner Energie

Der Ausstoß von Kohlenstoffdioxid (CO2) in China, dem weltweit größten CO2-Emittenten, verzeichnete im letzten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum kein Wachstum mehr. Wie die Zeit berichtet, sind hierfür der verstärkte Einsatz grüner Energien und ein Rückgang der Nachfrage in wichtigen Wirtschaftssektoren verantwortlich. Das in Finnland ansässige Zentrum für Energie und Luftreinheit (Crea) analysierte Daten der chinesischen Regierung und Industrie und kam zu diesem Ergebnis.

Trotz einer erhöhten Stromnachfrage während der Hitzewelle im August und September, die durch die verstärkte Nutzung von Klimaanlagen bedingt war, stagnierte der CO2-Ausstoß. Laut Crea stieg zwar die Stromerzeugung aus Kohle um 2 Prozent und aus Gas um 13 Prozent, jedoch wurde dies durch signifikante Rückgänge in anderen Sektoren kompensiert. Wie die Zeit weiter ausführt, sank der CO2-Ausstoß in der Stahlproduktion um 3 Prozent (13 Millionen Tonnen) und in der Zementproduktion sogar um 11 Prozent (24 Millionen Tonnen). Zusätzlich trug ein geringerer Erdölverbrauch zum Rückgang der Emissionen bei. China setzt, laut Daten der Internationalen Energieagentur, weiterhin stark auf Kohlekraft und ist damit der weltweit größte CO2-Verursacher.

Probleme im Bausektor und der Trend zu erneuerbaren Energien

Als Hauptgrund für die Entwicklung im Industriesektor nennen die Analysten von Crea Probleme im Bau- und Immobiliensektor. Weniger Bauvorhaben bedeuten einen geringeren Bedarf an Materialien wie Stahl und Zement, was den CO2-Ausstoß senkt. Der Rückgang der Erdölnachfrage um zwei Prozent wird von den Experten auch mit dem wachsenden Trend zu Elektroautos und der Nutzung von Flüssiggas als Kraftstoff für Lastwagen in China erklärt.

Gleichzeitig investiert China massiv in den Ausbau von Solar- und Windkraftanlagen. Im dritten Quartal produzierten diese Anlagen 44 Prozent mehr Energie im Vergleich zum Vorjahr. Die Stromerzeugung aus Windkraft stieg um 24 Prozent. In den ersten neun Monaten dieses Jahres baute China laut Crea beeindruckende 163 Gigawatt an Solarenergie-Kapazität neu hinzu. Diese Leistung entspricht in etwa der gesamten Solarenergie-Kapazität Deutschlands, Spaniens, Italiens und Frankreichs zusammen im Jahr 2023. Deutschland führt diese Gruppe der vier größten EU-Volkswirtschaften mit 81,7 Gigawatt an und strebt bis 2030 einen Ausbau auf 215 Gigawatt an.

Chinas Klimaziele und der Strommix

China hat sich zum Ziel gesetzt, den Höhepunkt seiner CO2-Emissionen bis zum Ende des Jahrzehnts zu erreichen. Beobachter halten es aufgrund der Fortschritte bei der grünen Energie für möglich, dass dieses Ziel sogar früher erreicht wird. China hält jedoch an seinem Zeitplan fest. Laut Crea dürfte China sein selbstgestecktes Ziel für den Strommix bis 2025 allerdings nicht erreichen.

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