Ein seit 30 Jahren ungeklärter Fall um einen Leichenfund in Hannover gibt der Polizei neue Hoffnung. Nach der Ausstrahlung des Kriminalfalls in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ am Mittwochabend sind zahlreiche Hinweise bei den Ermittlern eingegangen. Wie die Polizei mitteilte, handelt es sich um eine „untere zweistellige Anzahl“ an Hinweisen, deren Relevanz nun geprüft wird. Die Zeit berichtete bereits am 7. November 2024 über den erneuten Aufruf der Polizei (Quelle).
Der Fall geht zurück auf den August 1994, als zwei Studentinnen auf einem Bundeswehrgelände in Hannover-Bothfeld eine skelettierte Frauenleiche entdeckten. Die Leiche lag in einem über einen Meter tiefen Erdloch, die Hände der Frau waren mit Handschellen gefesselt. Die Ermittlungen ergaben, dass die Frau Opfer eines Tötungsdelikts geworden war und vermutlich zwischen 1989 und 1992 ums Leben kam. Wie der Stern berichtet, handelte es sich bei den Handschellen um ein billiges Massenprodukt aus Asien (Quelle).
Trotz intensiver Ermittlungsarbeit konnte die Identität der Frau über drei Jahrzehnte nicht geklärt werden. Auch der Täter blieb unbekannt. Die Polizei geht davon aus, dass die Frau zwischen 30 und 55 Jahre alt und von zierlicher Statur war. Sie hatte rotbraunes Haar und trug zum Zeitpunkt ihres Todes unter anderem ein türkisfarbenes T-Shirt mit der Aufschrift "Little Italy - New York City". Wie die Grafschafter Nachrichten berichten, trug sie außerdem ein blaues Adidas-Sweatshirt und eine Panzerkette (Quelle).
Der Fall ist Teil der internationalen Kampagne "Identify Me" von Interpol, die sich auf die Aufklärung ungeklärter Tötungsdelikte an Frauen konzentriert. Neun dieser Fälle stammen aus Deutschland, darunter der Fall aus Hannover. Das Bundeskriminalamt (BKA) hat detaillierte Informationen und Bilder zu dem Fall veröffentlicht, darunter auch Rekonstruktionen der Kleidung der Toten (Quelle).
Die Polizei hofft nun, dass die neuen Hinweise nach der Ausstrahlung bei „Aktenzeichen XY... ungelöst“ zur Identifizierung der Frau und zur Ergreifung des Täters führen. Mord verjährt nicht, und die Ermittler sind weiterhin auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen.
Quellen:
- Stern
- n-tv
- SAO.de