Der staatliche Ölkonzern Adnoc aus den Vereinigten Arabischen Emiraten steht offenbar kurz davor, den Leverkusener Kunststoffhersteller Covestro zu übernehmen. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-12/02/kunststoffhersteller-covestro-vor-uebernahme-durch-araber) und die dpa melden, haben beinahe 70 Prozent der Covestro-Aktionäre das Angebot von Adnoc angenommen. Die erforderliche Mindestannahmeschwelle von 50 Prozent plus eine Aktie wurde damit deutlich übertroffen. Auch die Münstersche Zeitung (https://www.muensterschezeitung.de/nachrichten/wirtschaft/kunststoffhersteller-covestro-vor-uebernahme-durch-araber-3201846) berichtete über die Entwicklung und bestätigte die Zustimmung der Covestro-Führung zu der Offerte.
Adnoc bietet 62 Euro je Aktie, was einer Gesamtbewertung der börsennotierten Anteile von 11,7 Milliarden Euro entspricht. Darüber hinaus plant Adnoc, durch eine Kapitalerhöhung neue Aktien im Wert von knapp 1,2 Milliarden Euro zu erwerben. Zusammen mit den bestehenden Schulden von Covestro in Höhe von rund drei Milliarden Euro ergibt sich für Adnoc ein Gesamttransaktionsvolumen von etwa 16 Milliarden Euro, so t-online (https://www.t-online.de/finanzen/aktuelles/id_100543002/kunststoffhersteller-covestro-vor-uebernahme-durch-araber.html).
Die Annahmefrist für das Angebot läuft noch bis zum 16. Dezember. Aktionäre, die ihre Aktien bislang noch nicht angedient haben, können dies also noch nachholen. Der aktuelle Aktienkurs von Covestro liegt mit 57,72 Euro unter dem Angebotspreis.
Die Übernahme muss noch von den Behörden genehmigt werden. Sollte dies geschehen, wäre es die erste Übernahme eines DAX-Konzerns durch einen staatlichen Investor aus der Golfregion und die größte Transaktion in der europäischen Chemiebranche seit Jahren, berichtet das Handelsblatt (https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/chemie-adnoc-sichert-sich-covestro-mehrheit-aktionaeren-droht-squeeze-out/100090863.html). Für Adnoc ist die Übernahme von Covestro ein wichtiger Schritt, um in die Weltspitze der Chemieindustrie aufzusteigen. Dafür hat der Konzern die neue Investmentgesellschaft XRG gegründet, die Covestro als Tochtergesellschaft integrieren und durch weitere Zukäufe expandieren soll.
Die Süddeutsche Zeitung (https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/adnoc-covestro-uebernahme-dax-abu-dhabi-lux.GtiBoHXYH44VVwumwDhABS?reduced=true) berichtete bereits im Oktober über das Interesse der Araber an Covestro und die laufenden Gespräche. Die FAZ (https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/covestro-uebernahme-durch-adnoc-was-jetzt-aus-dem-dax-konzern-wird-110020449.html) erläutert, dass Adnoc den Erhalt der Arbeitsplätze bei Covestro mindestens bis 2032 garantiert hat.
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