20.12.2024
Cybertrading-Betrug im Saarland nimmt weiter zu

Online-Betrug: Saarländerin verliert Abfindung

Im Landkreis Saarlouis wurde eine 57-Jährige Opfer von Cyberkriminellen und verlor ihre komplette Abfindung in Höhe von über 150.000 Euro. Der Betrug begann mit einer Kontaktaufnahme über Facebook, wo die Täter der Frau lukrative Anlagemöglichkeiten in Aussicht stellten. In der Hoffnung auf hohe Renditen überwies sie daraufhin ihr Geld auf verschiedene Konten im In- und Ausland. Die Zeit berichtete darüber am 20. Dezember 2024 (https://www.zeit.de/news/2024-12/20/saarlaenderin-um-mehr-als-150-000-euro-betrogen).

Im weiteren Verlauf erlangten die Betrüger unter dem Vorwand, Hilfestellung bei der Einrichtung von Krypto-Konten zu leisten, Fernzugriff auf den Laptop der Frau. Dies nutzten sie, um das Geld in ihr eigenes Geldwäschenetzwerk zu schleusen. Als die 57-Jährige ihren vermeintlichen Gewinn auszahlen lassen wollte, wurden weitere Gebühren verlangt. Erst diese Forderung machte die Frau misstrauisch, woraufhin sie Anzeige bei der Polizei erstattete.

Leider ist dieser Fall kein Einzelfall. Die Polizei verzeichnet einen stetigen Anstieg von Cybertrading-Betrugsfällen im Saarland. Von jeweils zwei Fällen in den Jahren 2018 und 2019 stieg die Zahl auf 98 Fälle im Jahr 2022 und 125 Fälle im Jahr 2023. 2024 wurden bereits über 150 Fälle registriert, mit einem Gesamtschaden im niedrigen zweistelligen Millionenbereich. Auch der MDR berichtete am 20. November 2024 über einen ähnlichen Fall in Thüringen, wo ein Ehepaar 150.000 Euro durch Anlagebetrug verlor (https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/ost-thueringen/saale-holzland/betrug-geldanlage-polizei-102.html). Die Süddeutsche Zeitung berichtete ebenfalls am 20. Dezember 2024 über den Fall der Saarländerin (https://www.sueddeutsche.de/panorama/cyberkriminalitaet-saarlaenderin-um-mehr-als-150-000-euro-betrogen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-241220-930-323581).

Die Polizei warnt ausdrücklich vor Online-Anlageangeboten mit unrealistisch hohen Gewinnversprechen. Besondere Vorsicht ist geboten bei Kontaktaufnahmen über soziale Netzwerke und der Aufforderung, Geld auf ausländische Konten zu überweisen.

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