September 20, 2024
DFB plant Bewerbung für Frauen-Europameisterschaft 2029

Frauenfußball: DFB bewirbt sich um Frauen-EM 2029

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat beschlossen, sich um die Ausrichtung der UEFA Frauen-Europameisterschaft 2029 zu bewerben. Diese Entscheidung wurde am 20. September 2024 während einer Sitzung des DFB-Präsidiums in Frankfurt am Main getroffen. Die Interessenerklärung für die Bewerbung wird fristgerecht bis zum 24. September 2024 an die UEFA übermittelt.

DFB-Präsident Bernd Neuendorf äußerte sich zu diesem Vorhaben und betonte, dass die nachhaltige Entwicklung der Themen Frauen im Fußball und Frauenfußball höchste Priorität innerhalb des DFB genieße. Die Bewerbung um die Ausrichtung der Frauen-EM 2029 wird als ein Leuchtturmprojekt betrachtet, das einen zusätzlichen Schub für diese Bereiche geben soll. Diese Initiative ist Teil einer umfassenderen Strategie, die darauf abzielt, den Frauenfußball in Deutschland weiter zu fördern und in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken.

Vergangenheit und Motivation

Deutschland hat bereits zweimal die Frauen-Europameisterschaft ausgerichtet, und zwar in den Jahren 1989 und 2001. In beiden Fällen konnte die deutsche Nationalmannschaft den Titel gewinnen. Nach der erfolgreichen Ausrichtung der UEFA EURO 2024 für Männer im Sommer 2024 sieht der DFB eine erneute Chance, ein großes Fußballturnier im eigenen Land zu veranstalten. DFB-Generalsekretärin Heike Ullrich betonte, dass die hervorragende Stadioninfrastruktur und die gute Zusammenarbeit mit den Ausrichterstädten Deutschland als verlässlichen Gastgeber für Sportgroßveranstaltungen etabliert haben.

Die Anforderungen der UEFA

Die UEFA hat spezifische Anforderungen an die Stadien, die für die Austragung der EM in Betracht gezogen werden. Dazu gehört, dass mindestens ein Stadion eine Bruttokapazität von 50.000 Sitzplätzen aufweisen muss, mindestens drei Stadien mit einer Kapazität von je 30.000 Sitzplätzen und mindestens vier Stadien mit einer Kapazität von je 20.000 Sitzplätzen zur Verfügung stehen müssen. Der DFB plant, nach dem 24. September 2024 Betreiber geeigneter Stadien und die jeweiligen Städte anzuschreiben und sie einzuladen, sich als potenzielle Austragungsorte zu bewerben.

Der Bewerbungsprozess

Die UEFA wird bis zum 1. Oktober 2024 detaillierte Anforderungen an alle interessierten Bewerber übermitteln. Die vorläufigen Bewerbungsunterlagen müssen bis zum 12. März 2025 eingereicht werden, während die finalen Dokumente bis zum 28. August 2025 eingereicht werden müssen. Die Entscheidung über die Vergabe der EM 2029 wird im Dezember 2025 durch das UEFA-Exekutivkomitee bekannt gegeben. Das Turnier soll mit 16 Mannschaften an 31 Spieltagen ausgetragen werden, voraussichtlich im Juni und Juli 2029.

Unterstützung auf politischer Ebene

Die Bewerbung des DFB wird auch von der Politik unterstützt. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat in einer Mitteilung betont, dass die Bundesregierung die Bewerbung aus vollem Herzen unterstütze. Sie bezeichnete Deutschland als eine starke Sportnation und einen guten Gastgeber für Millionen von Fans aus ganz Europa. Faeser ist der Meinung, dass die Austragung der EM 2029 den Frauenfußball in Deutschland sichtbarer und stärker machen würde. Zudem verwies sie darauf, dass mit der Handball-WM 2025 und der Basketball-WM 2026 zwei weitere Großereignisse im Frauensport in Deutschland bevorstehen.

Ausblick auf die Zukunft

Die Bewerbung um die Frauen-EM 2029 ist ein weiterer Schritt für den DFB, um die Entwicklung des Frauenfußballs in Deutschland voranzutreiben. Nach der gescheiterten Bewerbung um die Frauen-WM 2027, die an Brasilien vergeben wurde, sieht der DFB in der Frauen-EM 2029 eine neue Gelegenheit, die Bedeutung des Frauenfußballs zu unterstreichen und die Infrastruktur sowie das Engagement für den Frauenfußball in Deutschland zu präsentieren.

Insgesamt zeigt die Bewerbung um die UEFA Frauen-Europameisterschaft 2029 das Engagement des DFB, den Frauenfußball weiter zu fördern und die Sichtbarkeit des Sports zu erhöhen. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um die notwendigen Schritte für eine erfolgreiche Bewerbung zu unternehmen und die Unterstützung der Städte und Stadionbetreiber zu gewinnen.

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