September 17, 2024
Dringlichkeit des Bahnausbaus in Vorpommern: Forderungen nehmen zu
Verkehr: Weiter Forderungen nach zügigem Bahnausbau in Vorpommern

Verkehr: Weiter Forderungen nach zügigem Bahnausbau in Vorpommern

In der Region Vorpommern wird weiterhin ein zügiger Ausbau der Bahnstrecke gefordert, die als Vorpommern-Magistrale bekannt ist. Diese Strecke verbindet Berlin mit Stralsund und führt bis auf die Insel Rügen. Die Forderungen nach einem schnelleren Ausbau gewinnen an Dringlichkeit, insbesondere nach einer Demonstration, die kürzlich vor dem Bundeskanzleramt in Berlin stattfand. Laut Angaben der Organisatoren nahmen etwa 120 Personen an der Veranstaltung teil, während die Polizei von rund 50 Teilnehmern berichtete.

Die Unterstützung für den Bahnausbau kommt aus verschiedenen politischen Lagern. Der verkehrspolitische Sprecher der Linksfraktion im Schweriner Landtag, Henning Foerster, betonte, dass der Bund liefern müsse. Bereits am Montag hatten SPD-Bundestagsabgeordnete gefordert, dass die Fertigstellung der Strecke bis zum Jahr 2030 erfolgen solle. Der Ausbau der Vorpommern-Magistrale ist mit einem Kostenrahmen von etwa 500 Millionen Euro veranschlagt und soll die Geschwindigkeit zwischen Berlin und Stralsund auf 160 Kilometer pro Stunde erhöhen.

Der Bund hatte den beschleunigten Ausbau im Rahmen der Diskussion um das umstrittene LNG-Terminal auf Rügen in Aussicht gestellt. Diese Maßnahme wird als wichtig erachtet, nicht nur für die Verbindung zwischen Berlin und der Ostsee, sondern auch für die Wirtschaftlichkeit anderer Bahnprojekte in der Region. Günther Jikeli, Mitinitiator der Demonstration und Vorsitzender des Vereins Usedomer Eisenbahnfreunde, wies darauf hin, dass der Ausbau der Vorpommern-Magistrale auch für die geplante Südanbindung Usedoms von Bedeutung sei.

Die Bürgermeister aus Vorpommern haben sich ebenfalls an Bundeskanzler Olaf Scholz gewandt und die Bedeutung der Strecke für die Kommunen hervorgehoben. In ihrem Schreiben äußerten sie Besorgnis über die Finanzierungssituation der Deutschen Bahn und den Eindruck, dass der Ausbau aufgrund fehlender Investitionsmittel gefährdet sein könnte. Sie betonten, dass der Ausbau der Strecke nicht nur den Tourismus fördern, sondern auch die Ansiedlung von Unternehmen und die Gewinnung von Fachkräften unterstützen würde.

Die Bundesregierung hat auf die Bedenken reagiert und betont, dass die Gespräche zur Umsetzung des Ausbaus mit der Deutschen Bahn und der Landesregierung weiterhin laufen. Carsten Schneider, der Ostbeauftragte der Bundesregierung, stellte klar, dass sich an der Position der Bundesregierung nichts geändert habe. Trotz der angespannten Haushaltslage des Bundes wird die Priorisierung der Strecke für Planung und Bau bei der Deutschen Bahn und beim zuständigen Ministerium als weiterhin gegeben angesehen.

Die Diskussion um den Bahnausbau in Vorpommern ist Teil eines größeren Kontextes, in dem die Verkehrsinfrastruktur in Deutschland zunehmend in den Fokus rückt. Die Notwendigkeit, bestehende Verkehrswege zu modernisieren und auszubauen, wird von vielen Seiten betont, insbesondere im Hinblick auf die Herausforderungen des Klimawandels und die Notwendigkeit einer nachhaltigen Mobilität.

Die Vorpommern-Magistrale stellt eine wichtige Verbindung für die Region dar, die nicht nur für Pendler von Bedeutung ist, sondern auch für den Tourismus und die wirtschaftliche Entwicklung. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, ob die Forderungen nach einem zügigen Ausbau der Bahnstrecke Gehör finden und die notwendigen Schritte zur Umsetzung eingeleitet werden.

Die Situation bleibt angespannt, und es bleibt abzuwarten, wie die politischen Akteure und die Deutsche Bahn auf die Forderungen reagieren werden. Die Bürger in Vorpommern sind auf eine schnelle Lösung angewiesen, um die Mobilität in der Region zu verbessern und die wirtschaftlichen Perspektiven zu stärken.

Quellen: Zeit Online, Tagesspiegel, Ostseewelle.

Weitere
Artikel