In der Moskauer Zentrale von Wildberries, dem größten Online-Händler Russlands, kam es zu einer tödlichen Schießerei, die am 18. September 2024 zwei Menschenleben forderte und mehrere Verletzte zur Folge hatte. Der Vorfall ereignete sich inmitten eines erbitterten Machtkampfes zwischen der Gründerin Tatjana Bakaltschuk und ihrem Noch-Ehemann Wladislaw Bakaltschuk, der ebenfalls Anteile an dem Unternehmen besitzt.
Berichten zufolge betraten bewaffnete Personen die Büros von Wildberries, was zu einem gewaltsamen Zusammenstoß mit den Sicherheitskräften führte. Die Schießerei endete tragisch mit dem Tod von zwei Sicherheitsmitarbeitern des Unternehmens und mehreren Verletzten, darunter auch Polizisten. Die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti berichtete, dass im Zusammenhang mit dem Vorfall nahezu 30 Personen festgenommen wurden.
Wildberries wurde 2004 von Tatjana und Wladislaw Bakaltschuk gegründet und hat sich seitdem zu einem der größten Online-Händler in Russland entwickelt, der täglich über zehn Millionen Bestellungen bearbeitet. Die Spannungen zwischen den beiden Ex-Partnern eskalierten, als Tatjana Bakaltschuk im Juli 2024 die Trennung und die Einreichung der Scheidung bekannt gab. Der Streit um die Kontrolle des Unternehmens hat sich seitdem intensiviert.
Nach dem Vorfall äußerte Tatjana Bakaltschuk, dass ihr Ex-Mann und zwei ehemalige Manager versucht hätten, die Büros von Wildberries gewaltsam zu besetzen. Sie betonte, dass es niemals vereinbarte Gespräche gegeben habe und dass ihr Unternehmen die Strafverfolgungsbehörden kontaktiert habe, um die Situation zu klären. Wladislaw Bakaltschuk hingegen behauptete, er sei zu Verhandlungen über den Bau eines neuen Lagerhauses gekommen, als er und seine Begleiter angegriffen wurden. Er wies darauf hin, dass sie nicht bewaffnet gewesen seien und die Schüsse aus dem Gebäude gefallen seien.
Der Vorfall hat in Russland und international für Aufsehen gesorgt. Sicherheitskräfte waren schnell vor Ort, um die Situation zu kontrollieren und die Ermittlungen einzuleiten. Videos, die auf sozialen Medien verbreitet wurden, zeigen die chaotischen Szenen vor dem Bürogebäude, in denen Menschen zu sehen sind, die mit Waffen aufeinander losgehen. Diese Bilder haben die Besorgnis über die Sicherheit in den Geschäftsräumen von Wildberries und die zunehmende Gewalt in der Unternehmenswelt verstärkt.
Wildberries steht nicht nur im Zentrum eines persönlichen Konflikts, sondern auch vor wirtschaftlichen Herausforderungen. Das Unternehmen plant eine Fusion mit der Werbeagentur Russ, die bereits von Kremlchef Wladimir Putin genehmigt wurde. Diese Fusion wird von Wladislaw Bakaltschuk als „räuberische Übernahme“ bezeichnet, während Tatjana Bakaltschuk die Notwendigkeit betont, das Unternehmen weiterzuentwickeln und wettbewerbsfähig zu bleiben.
Die Schießerei in der Zentrale von Wildberries ist ein besorgniserregendes Zeichen für die zunehmende Gewalt und die Spannungen in der russischen Geschäftswelt. Während die Ermittlungen andauern und die genauen Umstände des Vorfalls aufgeklärt werden, bleibt die Frage, wie sich dieser Vorfall auf die Zukunft von Wildberries und die Beziehungen innerhalb des Unternehmens auswirken wird. Die Öffentlichkeit und die Behörden werden die Entwicklungen aufmerksam verfolgen, während die betroffenen Parteien versuchen, die Kontrolle über das milliardenschwere Unternehmen zu behaupten.
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