September 18, 2024
Elon Musks umstrittener Tweet und die Folgen der politischen Rhetorik

Aufforderung zu Attentat? Das sollte ein Witz sein, sagt Elon Musk

In den letzten Tagen sorgte Elon Musk, der Eigentümer der Plattform X, für Aufregung mit einem umstrittenen Post, der als Aufforderung zu einem Attentat auf die US-Präsidenten Joe Biden und Kamala Harris interpretiert werden konnte. Dies geschah kurz nach einem mutmaßlichen Attentatsversuch auf den ehemaligen Präsidenten Donald Trump. Musks Äußerung, die er mit einem nachdenklichen Emoji versah, lautete: „Und es versucht noch nicht mal jemand, ein Attentat auf Biden/Kamala zu verüben.“ Diese provokante Aussage blieb etwa neun Stunden online und erreichte mindestens 30 Millionen Menschen.

Die Reaktionen auf Musks Post waren heftig. Innerhalb einer Stunde hatten 1,3 Millionen Nutzer den Beitrag gesehen, der zu diesem Zeitpunkt bereits 3.300 Mal geteilt und 18.000 Mal geliked worden war. Nachdem die öffentliche Empörung über seinen Kommentar wuchs, löschte Musk den Post und äußerte sich später, dass er eine Lektion gelernt habe. Er erklärte, dass nur weil eine Gruppe über etwas lache, das er gesagt habe, dies nicht bedeute, dass es als Post auf X ebenfalls lustig sei. Musk fügte hinzu, dass Witze oft weniger komisch seien, wenn der Kontext nicht bekannt sei.

In den amerikanischen Medien wurde Musks Äußerung als unverantwortlich und gefährlich kritisiert. Das Medienmagazin „Poynter“ bezeichnete den Tweet als widerlich und peinlich, während „Business Insider“ anmerkte, dass die Worte Musks keine weiteren Kommentare mehr verdienten. Der Secret Service, der für den Schutz hochrangiger Regierungsmitglieder zuständig ist, gab an, von dem Tweet Kenntnis genommen zu haben. Das Weiße Haus bezeichnete die Äußerung als unverantwortlich und forderte eine Verurteilung von Gewalt.

Das Tech-Magazin „Wired“ bezeichnete Musk als nationales Sicherheitsrisiko und verwies auf seine enge Zusammenarbeit mit dem Verteidigungsministerium. Experten befürchten, dass Musks Worte radikalisierte Personen zu politischer Gewalt anstiften könnten. Der Extremismusforscher Jon Lewis äußerte, dass Extremisten auf eine Rechtfertigung für die Ausübung politischer Gewalt warteten und dass solche Rhetorik eine perfekte Entschuldigung dafür sei.

Die Kritik an Musk setzte sich auch auf der Plattform X fort, wo der Begriff „DeportElonMusk“ trendete. Musk, der als reichster Mann der Welt gilt und Trump unterstützt, sieht sich selbst als „Absolutist der freien Rede“. Nach der Löschung seines Posts erklärte er ironiefrei, dass die Aufstachelung zu Hass und Gewalt gegen Trump durch die Medien und führende Demokraten aufhören müsse.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Elon Musks Äußerungen in der aktuellen politischen Landschaft der USA auf großes Echo stoßen. Die Debatte über die Verantwortung von Personen in einflussreichen Positionen, insbesondere in Bezug auf die Rhetorik und deren mögliche Auswirkungen auf die öffentliche Sicherheit, wird weiterhin intensiv geführt.

Die Situation verdeutlicht, wie sensibel das Thema Gewalt und politische Rhetorik in der heutigen Zeit ist. Experten und Politiker warnen davor, dass solche Äußerungen nicht nur als Scherz verstanden werden können, sondern auch ernsthafte Konsequenzen nach sich ziehen könnten. Die Reaktionen auf Musks Post sind ein Beispiel für die Herausforderungen, die mit der Nutzung sozialer Medien und der Verbreitung von Informationen in der heutigen Gesellschaft verbunden sind.

Quellen: F.A.Z., Poynter, Business Insider, Wired, AP.

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