17.12.2024
ePA Start: Kassenärzte sehen Rumpf-Akte

Gedämpfte Erwartungen der Kassenärzte an die ePA

Die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) im Januar 2025 wird von den Kassenärzten mit Skepsis betrachtet. Wie die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) gegenüber der Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-12/17/kassenaerzte-bremsen-bei-erwartungen-an-e-patientenakte) äußerte, wird die ePA anfänglich nur eine "Rumpf-Akte" sein und sich nur langsam weiterentwickeln. KVB-Vorstand Peter Heinz warnt vor übertriebenen Hoffnungen auf einen zügigen Datenaustausch und unmittelbare Verbesserungen im Behandlungsablauf. Er kritisiert, dass Politik und Krankenkassen teilweise unrealistische Erwartungen schüren.

Die "ePA für alle" startet am 15. Januar in Testregionen wie Franken, Hamburg und Teilen Nordrhein-Westfalens, bevor sie einen Monat später bundesweit eingeführt wird. Initial wird die ePA hauptsächlich eine Auflistung der verordneten Medikamente enthalten. Ein vollständiger Medikationsplan zur Erkennung von Wechselwirkungen ist erst später vorgesehen. Weitere Funktionen, wie der digitale Impfpass, sind ebenfalls für die Zukunft geplant.

Heinz betont, dass selbst von Arztpraxen eingegebene Daten nicht sofort in der ePA sichtbar sein werden. Abrechnungsvorgaben könnten zu Verzögerungen von mehreren Wochen führen. Trotz der anfänglichen Einschränkungen bewertet die KVB die ePA als sinnvolles Instrument für die Patientenversorgung, vorausgesetzt, sie wird korrekt angewendet. Patienten werden gebeten, die Möglichkeit, einzelne Informationen zu sperren, nur im Ausnahmefall zu nutzen.

Auch die Süddeutsche Zeitung (https://www.sueddeutsche.de/bayern/gesundheitswesen-kassenaerzte-bremsen-bei-erwartungen-an-e-patientenakte-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-241217-930-320476Consent) zitiert Heinz mit seiner Warnung vor zu hohen Erwartungen. Er unterstreicht, dass die ePA schrittweise erweitert wird und nicht von Beginn an alle erhofften Funktionen verfügbar sein werden.

Das Ärzteblatt (https://www.aerzteblatt.de/archiv/241856/Digitalisierung-im-Gesundheitswesen-Paradigmenwechsel-bei-der-elektronischen-Patientenakte) erläutert die Rechte und Pflichten der Ärzte in Bezug auf die ePA. Sie sind verpflichtet, die ePA zu befüllen, sofern die Daten selbst erhoben wurden, aus dem aktuellen Behandlungskontext stammen, elektronisch vorliegen und der Patient keine Einwände erhoben hat.

Die Techniker Krankenkasse (TK) hebt auf ihrer Webseite (https://www.tk.de/presse/themen/digitale-gesundheit/elektronische-patientenakte/epa-elektronische-patientenakte-2187120) die Vorteile der ePA hervor, wie den verbesserten Informationsaustausch und die Vermeidung doppelter Untersuchungen. Sie sieht die ePA als zentralen Speicher für Gesundheitsdaten und digitale Plattform.

Die Ärzte Zeitung (https://www.aerztezeitung.de/Wirtschaft/Datenschuetzerin-Einspruch-gegen-E-Patientenakte-erleichtern-453978.html) berichtet, dass die Bundesdatenschutzbeauftragte Louisa Specht-Riemenschneider eine umfassendere Aufklärung der Versicherten über ihre Widerspruchsmöglichkeiten fordert. Sie kritisiert, dass der Gesetzgeber nicht ausreichend geregelt hat, wie und wann die Versicherten informiert werden sollen.

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) (https://www.vzbv.de/pressemitteilungen/elektronische-patientenakte-krankenkassen-informieren-unzureichend) kritisiert, dass die Krankenkassen in ihren Schreiben zur ePA nicht ausreichend über Risiken und Einschränkungen informieren. Der vzbv fordert eine neutrale Aufklärung der Versicherten.

Der Deutschlandfunk (https://www.deutschlandfunk.de/elektronische-patientenakte-durchbruch-oder-flop-100.html) beleuchtet die lange Geschichte der ePA und die Schwierigkeiten bei ihrer Umsetzung. Der Artikel berichtet über die Erfahrungen von Ärzten und die bisher geringe Nutzung bestehender Angebote für elektronische Gesundheitsakten.

Die Ärzte Zeitung (https://www.aerztezeitung.de/Politik/E-Akte-mit-angezogener-Handbremse-406321.html) berichtet über die Diskussion um die Freigabe von Gesundheitsdaten für die Forschung. Der Verband Forschender Pharma-Unternehmen (vfa) begrüßt die Pläne, kritisiert aber, dass die Industrieforschung keinen direkten Zugriff auf die Daten erhält.

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