Seit Dienstag wird eine 64-jährige Frau im US-Bundesstaat Pennsylvania vermisst, nachdem sie vermutlich auf der Suche nach ihrer Katze in ein Erdloch gefallen ist. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) berichtet, wurde Elizabeth Pollard zuletzt am Montagabend in Unity Township gesehen, als sie nach ihrer Katze Pepper rief. Am frühen Dienstagmorgen entdeckte die Polizei ihr Auto auf einem Restaurantparkplatz, wenige hundert Meter von ihrem Wohnort entfernt. Pollards fünfjährige Enkelin schlief unversehrt im Auto. In der Nähe des Fahrzeugs fanden die Beamten ein etwa sechs Meter entferntes Erdloch.
Die F.A.Z. zitiert den Beamten Stephen Limani von der Pennsylvania State Police: „Das Loch ist etwa so groß wie ein Kanaldeckel, aber die Ausstülpungen in der Erde sind weit größer.“ Mittels Kameras, die in das ungefähr zehn Meter tiefe Loch hinabgelassen wurden, konnten Geröll und Erdmassen identifiziert werden. Die Polizei vermutet, dass sich das Erdloch plötzlich auftat, als Pollard darüber ging. Laut F.A.Z. hatten Restaurantgäste, die kurz zuvor den Parkplatz befahren hatten, kein Loch bemerkt.
An der Suche nach der Vermissten beteiligen sich rund 100 Polizeibeamte und Experten der Abteilung für Minensicherheit. Das Umweltministerium (DEP) geht davon aus, dass das sogenannte „Sinkhole“ im Zusammenhang mit einem stillgelegten Bergwerk steht. Die F.A.Z. berichtet, dass das Unternehmen H. C. Frick Coke bis 1952 in der Region Kohle abgebaut hat. Die „Marguerite Mine“ gehört zu den über 11.000 verlassenen Bergwerken in Pennsylvania. In den USA existieren insgesamt etwa 500.000 stillgelegte Minen, in deren Umgebung immer wieder Erdlöcher entstehen. BILD berichtet, dass das Gebiet um Marguerite, östlich von Pittsburgh, ehemaliges Bergbaugebiet ist und der Boden dort extrem durchlöchert ist, was immer wieder zu Erdfällen führt.
Die Rettungskräfte hoffen, Pollard lebend zu bergen. BILD zufolge könnte sie durch Lufteinschlüsse mit Sauerstoff versorgt werden. Außerdem sei es im Erdloch wärmer als an der Oberfläche. TAG24 berichtet, dass die Rettungskräfte ein weiteres Loch in der Nähe gegraben haben, jedoch befürchten, dass dieses instabil ist. Die Rettungsaktion könnte sich deshalb verlängern.
Sinkholes entstehen, wenn der Untergrund ausgehöhlt ist, zum Beispiel durch Bergbau oder Auswaschungen im Gestein. Sie können mehrere Meter tief sein und Autos oder ganze Häuser verschlingen. BILD berichtet von einem Vorfall im Juni 2024 in Illinois, bei dem ein Erdloch die Mitte eines Fußballfeldes, das auf einer ehemaligen Kalksteinmine errichtet worden war, verschluckte. Glücklicherweise wurde dabei niemand verletzt.
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