Die Zeckensaison 2024 zeichnet sich in Brandenburg durch eine besorgniserregende Entwicklung aus: Die Zahl der gemeldeten FSME-Fälle hat sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt. Wie die „Zeit“ am 13. November 2024 berichtete, ist dieser Anstieg alarmierend und unterstreicht die Notwendigkeit, sich vor Zeckenstichen und der damit verbundenen Gefahr einer FSME-Infektion zu schützen.
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine durch Zecken übertragene Viruserkrankung, die das Nervensystem befallen kann. Die Symptome reichen von grippeähnlichen Beschwerden bis hin zu schweren Entzündungen des Gehirns und der Hirnhäute. Besonders gefährdet sind Personen, die sich in Risikogebieten, zu denen auch Brandenburg gehört, im Freien aufhalten.
Experten führen den Anstieg der FSME-Fälle in Brandenburg auf verschiedene Faktoren zurück. Milde Winter und feuchte Sommer begünstigen die Vermehrung von Zecken und verlängern die Zeckensaison. Zudem verbringen immer mehr Menschen ihre Freizeit in der Natur, wodurch das Risiko eines Zeckenstichs steigt. Auch die zunehmende Sensibilisierung für das Thema FSME und verbesserte Diagnosemöglichkeiten könnten zu der erhöhten Fallzahl beitragen.
Um sich vor FSME zu schützen, wird die Impfung empfohlen. Diese besteht aus drei Impfdosen, die über einen Zeitraum von mehreren Monaten verabreicht werden. Ein vollständiger Impfschutz besteht erst nach der dritten Impfung. Neben der Impfung sind weitere Schutzmaßnahmen ratsam, wie das Tragen von langer, geschlossener Kleidung, die Verwendung von Zeckenabwehrmitteln und die regelmäßige Kontrolle des Körpers auf Zecken nach Aufenthalten im Freien.
Entfernte Zecken sollten so schnell wie möglich mit einer Zeckenzange oder -karte entfernt werden. Dabei ist darauf zu achten, die Zecke möglichst nah an der Haut zu fassen und sie langsam und gerade herauszuziehen, ohne sie zu quetschen oder zu drehen. Nach der Entfernung der Zecke sollte die Stichstelle desinfiziert werden.
Die steigenden FSME-Fallzahlen in Brandenburg verdeutlichen die Bedeutung des präventiven Handelns. Neben der Impfung sind individuelle Schutzmaßnahmen unerlässlich, um das Risiko einer FSME-Infektion zu minimieren.
Die Situation in Brandenburg ist Teil eines größeren Trends. Auch in anderen Bundesländern ist ein Anstieg der FSME-Fälle zu beobachten. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, das Thema Zeckenschutz bundesweit stärker in den Fokus zu rücken und die Bevölkerung über die Risiken und Schutzmöglichkeiten aufzuklären.
Neben der FSME können Zecken auch weitere Krankheiten übertragen, wie beispielsweise Borreliose. Auch hier gilt: Je schneller die Zecke entfernt wird, desto geringer ist das Infektionsrisiko. Bei anhaltenden Beschwerden nach einem Zeckenstich sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.
Die Gesundheitsbehörden in Brandenburg appellieren an die Bevölkerung, die Gefahr durch Zecken ernst zu nehmen und die empfohlenen Schutzmaßnahmen konsequent umzusetzen. Nur so kann das Risiko einer FSME-Infektion oder anderer durch Zecken übertragener Krankheiten effektiv reduziert werden.
Quelle: Zeit Online, 13.11.2024: Mehr als doppelt so viele FSME-Fälle in Brandenburg bislang
Weitere Quellen: stern.de (diverse Regionalnachrichten vom 04.10.2024)