In München mussten drei Personen nach einer Kohlenmonoxid-Vergiftung in einem Wohnmobil schwer verletzt in Krankenhäuser gebracht werden. Wie die Feuerwehr mitteilte, befanden sich zwei Frauen bei Eintreffen der Rettungskräfte in einem bewusstlosen Zustand. Der Notruf erreichte die Münchner Leitstelle auf ungewöhnlichem Wege über Italien, wie die Zeit und die Süddeutsche Zeitung berichten.
Ein 54-jähriger Mann konnte sich selbst aus dem Wohnmobil befreien, wie die dpa meldet. Da er jedoch kein Deutsch sprach, kontaktierte er einen Bekannten in Verona. Dieser wiederum verständigte die italienische Rettungsleitstelle. Von dort aus ging der Notruf über die Leitstelle in Bozen (Südtirol) schließlich nach München. Erst in Südtirol wurde die Situation ins Deutsche übersetzt und die Dringlichkeit des Falls deutlich, so dass die Münchner Integrierte Leitstelle ein Großaufgebot an Rettungskräften zum Einsatzort schickte.
Das Wohnmobil stand auf einem öffentlichen Parkplatz im Bereich der Messestadt Riem. Die Einsatzkräfte fanden den Mann benommen vor dem Fahrzeug sitzend vor, während die beiden Frauen im Alter von 30 und 45 Jahren bewusstlos im Inneren lagen. Auch ein Hund befand sich im Wohnmobil und wurde in eine Tierklinik gebracht.
Messungen der Feuerwehr ergaben eine stark erhöhte Kohlenmonoxid-Konzentration im Fahrzeug. Kohlenmonoxid (CO) ist ein farb-, geruch- und geschmackloses Gas, das in höheren Konzentrationen als Atemgift wirkt und tödlich sein kann. Die Ursache für den Austritt des Gases ist derzeit noch ungeklärt. Ähnliche Fälle von Kohlenmonoxidvergiftungen, wenn auch unter anderen Umständen, wurden in Bayern bereits gemeldet, so beispielsweise im Zusammenhang mit unzureichender Belüftung auf Baustellen, wie die Mainpost berichtet.