Der Publizist Michael Lüders ist vom Landesvorstand des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) als Spitzenkandidat für die kommende Bundestagswahl in Sachsen-Anhalt nominiert worden. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, sei Lüders aufgrund seiner Expertise in der Außenpolitik und seines Verständnisses für globale Zusammenhänge ein großer Gewinn für das BSW in Sachsen-Anhalt. Sahra Wagenknecht, Bundesvorsitzende der Partei, betonte gegenüber der dpa Lüders' Kompetenz als Nahost-Experte und seinen Einsatz für den Frieden. Wie die "Zeit" am 25. November 2024 berichtete, ist Lüders Mitglied des erweiterten Parteivorstands des BSW. Er war früher Autor für die Wochenzeitung "Die Zeit" und ist aktuell als Politikberater und Publizist tätig. Thomas Schulze, Co-Landeschef des BSW Sachsen-Anhalt, hob Lüders' Engagement im EU-Wahlkampf hervor, wo er laut Schulze dazu beigetragen habe, Veranstaltungen zu füllen und Menschen für die Politik des BSW zu begeistern.
Das BSW Sachsen-Anhalt zählt derzeit etwa 60 Mitglieder. Der Landesverband wurde im September gegründet. Die finale Entscheidung über die Spitzenkandidatur wird im Dezember fallen, wenn die Landesliste des BSW aufgestellt wird. Während das BSW seinen Spitzenkandidaten noch bestimmt, stehen die Kandidaten anderer Parteien in Sachsen-Anhalt bereits fest. Die AfD geht mit Landeschef Martin Reichardt in den Wahlkampf, die Grünen mit Bundesumweltministerin Steffi Lemke. Bei der CDU wird voraussichtlich Unionsfraktionsvize Sepp Müller antreten, bei der SPD der Bundestagsabgeordnete Martin Kröber. Die FDP könnte mit Marcus Faber, dem Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses im Bundestag, ins Rennen gehen. Die Linke hat Landeschefin Janina Böttger nominiert.
Die derzeitige politische Lage, ausgelöst durch das Platzen der Ampel-Koalition im Bund und die damit verbundene vorgezogene Bundestagswahl, hat laut Berichten der Süddeutschen Zeitung vom 23. November 2024 zu einem Mitgliederzuwachs bei verschiedenen Parteien in Sachsen-Anhalt geführt. Sowohl SPD und Grüne, als auch FDP, Linke und AfD verzeichnen steigende Mitgliederzahlen.
Auch das BSW verzeichnet laut Volksstimme ein steigendes Interesse, setzt aber auf kontrolliertes Wachstum. Während bereits rund 600 bis 700 Mitgliedsanträge vorliegen, möchte die Partei laut Co-Landeschef John Lucas Dittrich die potenziellen Neumitglieder zunächst kennenlernen.