27.10.2024
Hamburgs Blitzerrekord Einnahmen Verkehrssicherheit und Kritik

Hamburg ist erneut Spitzenreiter bei den Einnahmen aus Blitzer-Bußgeldern. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, nahm die Hansestadt im Jahr 2023 allein durch fest installierte Anlagen und Blitzanhänger 33,9 Millionen Euro ein. Berücksichtigt man die durch mobile Handlaser oder in Polizeifahrzeugen installierte Provida-Messanlagen festgestellten Geschwindigkeitsverstöße, beliefen sich die Einnahmen laut Hamburger Innenbehörde sogar auf 44,13 Millionen Euro.

Der Deutsche Anwaltverein (DAV) hatte im Rahmen seines Wettbewerbs „Goldener Blitzer“ 150 deutsche Städte nach ihren Blitzereinnahmen im Jahr 2023 befragt. Wie die t-online berichtet, schickten lediglich 43 Städte einen ausgefüllten Fragebogen zurück, und nur 22 davon stimmten der Veröffentlichung ihrer Daten zu.

Die hohen Einnahmen Hamburgs sind auf die hohe Anzahl an Geschwindigkeitsüberwachungsanlagen zurückzuführen. Mit 39 stationären und 26 mobilen Blitzern verfügte Hamburg 2023 über die höchste Dichte an Blitzern in Deutschland.

Die Einnahmen aus den Blitzer-Bußgeldern übersteigen die Kosten für Installation und Wartung der Anlagen deutlich. Laut DAV betrugen die Einnahmen im Jahr 2023 mehr als das 60-fache der Kosten.

Die Stadt Hamburg rechtfertigt den Einsatz der Blitzer mit der Erhöhung der Verkehrssicherheit. Tatsächlich ist die Zahl der Verkehrsunfälle in Hamburg in den letzten Jahren zurückgegangen. Ob dies jedoch auf den Einsatz der Blitzer zurückzuführen ist, ist umstritten.

Kritiker bemängeln, dass es sich bei der hohen Anzahl an Blitzern in Hamburg um eine reine Abzocke der Autofahrer handelt. Sie fordern, die Einnahmen aus den Blitzer-Bußgeldern in den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs zu investieren.

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