September 18, 2024
Hochwasserwarnungen in Ostsachsen: Talsperren gut gefüllt und Deiche gefährdet

Deiche nicht betreten: Ostsachsens Talsperren wieder gut gefüllt

Nach tagelangen Regenfällen und Hochwasserereignissen sind die Talsperren und Rückhaltebecken in Ostsachsen wieder gut gefüllt. Diese Entwicklung ist eine Reaktion auf die anhaltende Trockenheit, die in den Sommermonaten herrschte. Die Zuflüsse aus den intensiven Niederschlägen haben dazu beigetragen, die Wasserstände in den Talsperren signifikant zu erhöhen.

Gemäß den Angaben der Landestalsperrenverwaltung sind die Rückhaltebecken im Einzugsgebiet des Hoyerswerdaer Schwarzwassers, der Gottleuba sowie der Pließnitz, einem Nebenfluss zur Neiße, ebenfalls in Betrieb. Aktuelle Daten zeigen, dass der Stauraum der Talsperre Bautzen zu 100 Prozent genutzt wird, während die Talsperre Quitzdorf 96 Prozent, die Talsperre Gottleuba 97 Prozent und die Lehnmühle 63 Prozent erreicht haben. Zusätzlich steht an den Talsperren Rückhalteraum zur Verfügung, um eine Überlastung zu vermeiden.

Die Talsperrenverwaltung hat aufgrund der starken Niederschläge seit Mitte letzter Woche Maßnahmen ergriffen, um das Hochwasser effektiv zu kontrollieren. Dies beinhaltet eine kontinuierliche Überwachung der Wasserabgabe aus den Anlagen, die je nach Wetterentwicklung angepasst wird. Diese vorausschauende Steuerung soll sicherstellen, dass die Wasserstände in einem beherrschbaren Rahmen bleiben.

In vielen Talsperren im Bundesland gibt es aufgrund geringer Zuflüsse und hoher Abgaben der letzten Zeit noch genügend Platz, um zusätzliches Wasser aufzunehmen. In den Hochwasser-Schwerpunktregionen Oberlausitz und Osterzgebirge stehen insgesamt 18,1 Millionen Kubikmeter Hochwasserrückhalteraum sowie weiterer zusätzlicher Stauraum zur Verfügung. Der Geschäftsführer der Talsperrenverwaltung, Eckehard Bielitz, betonte, dass die Hochwasserlage permanent im Blick behalten wird und die Steuerung der Stauanlagen in den letzten Tagen jederzeit beherrschbar gewesen sei.

Angesichts der derzeit hohen Wasserstände haben die Behörden jedoch eine dringende Warnung ausgesprochen: Das Betreten von Hochwasserschutzdeichen und anderen Schutzanlagen ist gefährlich und sollte unterlassen werden. Es besteht Lebensgefahr, da die durch den Regen aufgeweichte Grasnarbe der Deiche beschädigt werden könnte. Diese Grasnarbe spielt eine entscheidende Rolle beim Schutz der Deiche vor Erosion.

Die Situation in Ostsachsen ist Teil eines größeren Bildes, das von extremen Wetterbedingungen geprägt ist. Wetterdienste warnen vor Hochwasser in benachbarten Ländern wie Polen, Tschechien und Bayern, wo ebenfalls mit schweren Niederschlägen und deren Folgen gerechnet wird.

Die Talsperren und Rückhaltebecken in Ostsachsen sind nicht nur für den Hochwasserschutz wichtig, sondern auch für die Wasserversorgung und die Regulierung des Wasserhaushalts in der Region. Die erneute Füllung dieser Anlagen nach einer Phase der Trockenheit ist ein positiver Aspekt, der dazu beiträgt, die Wasserstände in den Flüssen stabil zu halten und mögliche Schäden durch Überflutungen zu minimieren.

Die aktuellen Entwicklungen zeigen, wie wichtig es ist, die Wasserwirtschaft in Zeiten des Klimawandels und der extremen Wetterereignisse zu optimieren. Die Talsperrenverwaltung wird weiterhin alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um die Sicherheit der Bevölkerung und den Schutz der Infrastruktur zu gewährleisten.

Insgesamt bleibt die Lage in Ostsachsen angespannt, und die Bevölkerung wird gebeten, die Warnungen der Behörden ernst zu nehmen und sich von gefährdeten Gebieten fernzuhalten.

Quellen: dpa Sachsen, Zeit Online.

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