September 17, 2024
Hochwassergefahr im Oder-Kreis: Behörden betonen Vorbereitung und Ruhe

Überflutungen: Oder-Kreis zu Hochwasser: Trotz ernster Lage keine Hysterie

Die Region rund um den Oder-Kreis sieht sich derzeit mit einer ernsthaften Hochwassergefahr konfrontiert. Trotz der drohenden Situation betonen die Behörden, dass es keinen Grund zur Hysterie gibt. Eine Sprecherin des Landkreises Oder-Spree äußerte, dass die Lage ernst genommen werde, jedoch fühle man sich gut vorbereitet. Dies spiegelt sich auch in den Maßnahmen wider, die bereits getroffen wurden, um die Bevölkerung zu schützen und die Auswirkungen eines möglichen Hochwassers zu minimieren.

Der Landrat Frank Steffen (SPD) hat sich vor Ort in Ratzdorf, einem Ort, der im Jahr 1997 durch eine verheerende Hochwasserkatastrophe in den Fokus der Öffentlichkeit geriet, ein Bild von der Lage gemacht. In dieser Region wird laut Prognosen des Landesamtes für Umwelt die höchste Hochwasser-Alarmstufe 4 am kommenden Sonntag erwartet. Eine Arbeitsgruppe des Kreises wird am späten Donnerstagnachmittag über die aktuelle Hochwasserlage beraten, um entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

Die Wetterdienste haben in den letzten Tagen verstärkt über Stark- und Dauerregen berichtet, die nicht nur in Deutschland, sondern auch in den Nachbarländern Polen und Tschechien zu Hochwasser führen. In Tschechien wurden bereits Kliniken evakuiert, und in Rumänien sind durch das Extremwetter vier Menschen ums Leben gekommen. Diese Entwicklungen verdeutlichen die Dringlichkeit der Situation in der gesamten Region.

Der Wasserstand an der Oder in Ratzdorf wurde am Dienstagnachmittag mit etwa 3,30 Metern gemessen. Prognosen deuten darauf hin, dass dieser Wert weiter steigen wird, jedoch bleibt unklar, wie hoch der Wasserstand letztendlich ansteigen wird. Der Ortsvorsteher von Ratzdorf, Burkhard Pöthke, äußerte sich optimistisch und erklärte, dass ein Wasserstand bis zu 6 Metern für die Gemeinde kein Problem darstellen würde. Die Vorbereitungen für den Hochwasserschutz sind bereits in vollem Gange. So soll eine Lücke im Deich mit einer Spundwand geschlossen werden, und Sandsäcke sind in einem Lager bereitgestellt.

Die Deiche in der Umgebung wurden in den letzten Jahren umfassend saniert, was das Sicherheitsgefühl der Anwohner stärkt. Pöthke betonte, dass es einige Zeit dauern werde, bis das Wasser in die betroffenen Gebiete eindringen könne. Dies gibt den Behörden und den Anwohnern Zeit, um sich auf die bevorstehenden Herausforderungen vorzubereiten.

In der Stadt Frankfurt (Oder) wurden ebenfalls Schutzmaßnahmen ergriffen. Hier wird eine Alarmstufe 2 für den Sonntag erwartet, mit einer möglichen Erhöhung auf Stufe 3 ab Montag. Oberbürgermeister René Wilke (parteilos) hat erklärt, dass es keinen Grund zur Panik gebe, da die Stadt über Erfahrung im Umgang mit Hochwasser verfüge. Schutzwände werden errichtet, und Sandsäcke stehen den Bürgern zur Verfügung, um ihre Häuser zu schützen. Zwei Wahllokale wurden vorsorglich ins Rathaus verlegt, um sicherzustellen, dass die bevorstehenden Wahlen nicht beeinträchtigt werden.

Die Alarmstufen für Hochwasser sind in vier Kategorien unterteilt, wobei die niedrigste Stufe 1 signalisiert, dass Gewässer zu übertreten beginnen. Bei Stufe 3 können bereits Grundstücke und Keller überflutet werden, während Stufe 4 die höchste Alarmstufe darstellt, bei der es um Katastrophenabwehr und Evakuierungsmaßnahmen geht. Diese Klassifizierung hilft den Behörden, schnell und effizient auf die Situation zu reagieren und die Bevölkerung zu informieren.

Die Erfahrungen aus der Hochwasserkatastrophe von 1997, als der Wasserstand in Ratzdorf auf einen Rekordwert von 6,90 Metern anstieg, sind in den Köpfen der Menschen verankert. Damals wurden umfangreiche Schäden verursacht, die die Region noch lange belasteten. Die aktuellen Vorbereitungen und die Bereitschaft der Behörden, die Lage ernst zu nehmen, zeigen jedoch, dass man aus der Vergangenheit gelernt hat und besser vorbereitet ist.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Situation im Oder-Kreis ernst genommen wird, jedoch keine Panik herrscht. Die Behörden und die Bevölkerung arbeiten Hand in Hand, um die Herausforderungen, die das Hochwasser mit sich bringt, zu bewältigen. Die Vorbereitungen sind im Gange, und die Menschen in der Region zeigen sich optimistisch, dass sie die Situation unter Kontrolle halten können.

Die nächsten Tage werden entscheidend sein, um zu beobachten, wie sich die Wetterbedingungen entwickeln und welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Sicherheit der Anwohner zu gewährleisten. Die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Institutionen und der Bevölkerung wird dabei von großer Bedeutung sein.

Quellen: dpa, Zeit Online, Tagesspiegel

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