Am 17. September 2024 kam es im Libanon zu einer Reihe von Explosionen, die offenbar durch die Detonation von Pager-Geräten verursacht wurden, die von Mitgliedern der libanesischen Schiitenmiliz Hizbullah genutzt werden. Die Explosionen führten zu einer hohen Anzahl an Verletzten und mindestens acht bestätigten Todesfällen, wie der libanesische Gesundheitsminister Firas Abiad in einer Pressekonferenz bekanntgab. Die Zahl der Verletzten wird auf rund 2.750 geschätzt, wobei viele der Betroffenen schwere Verletzungen erlitten haben.
Die Explosionen ereigneten sich in mehreren südlichen Vororten von Beirut sowie in anderen Teilen des Libanons. Augenzeugen berichteten von chaotischen Szenen, als Menschen in Panik versuchten, sich in Sicherheit zu bringen. Die Krankenhäuser in der Region wurden in Alarmbereitschaft versetzt, und es gab Aufrufe zur Blutspende, um den Verletzten zu helfen. Berichten zufolge waren unter den Verletzten auch hochrangige Mitglieder der Hizbullah, und es gab Meldungen über Verletzungen des iranischen Botschafters in Libanon, Modschtaba Amani, der jedoch angab, es gehe ihm gut.
Die genauen Umstände der Explosionen sind noch unklar, jedoch wird vermutet, dass es sich um eine gezielte Sabotageaktion handeln könnte. Der israelische Inlandsgeheimdienst Schin Bet erklärte, dass man einen bevorstehenden Anschlag der Hizbullah auf einen ehemaligen israelischen Sicherheitsvertreter vereitelt habe. Diese Attacke sei in den kommenden Tagen geplant gewesen und hätte einen Sprengsatz umfasst, der aus dem Libanon heraus gezündet werden sollte. Die Hizbullah wurde in der Vergangenheit bereits für ähnliche Anschläge verantwortlich gemacht.
In den sozialen Medien kursieren Videos und Bilder, die die Explosionen dokumentieren. Diese zeigen Menschen, die sich vor Schmerzen winden oder blutüberströmt in ihren Fahrzeugen sitzen. Ein Video, das die Explosion eines Pagers zeigt, wurde von verschiedenen Nutzern geteilt und könnte als Beweis für die Art der Detonation dienen.
Die libanesische Regierung hat eine umfassende Untersuchung der Vorfälle eingeleitet. Die Hizbullah hat ebenfalls angekündigt, die Ursachen der Explosionen zu ermitteln und die Bevölkerung vor möglichen Desinformationen zu warnen. In den letzten Monaten hat sich die Sicherheitslage im Libanon aufgrund der Spannungen zwischen Israel und der Hizbullah weiter verschärft, was die Sorge um eine mögliche Eskalation des Konflikts verstärkt.
Die Explosionen könnten als Vorbote eines größeren Konflikts interpretiert werden, insbesondere angesichts der bereits bestehenden militärischen Auseinandersetzungen zwischen Israel und der Hizbullah an der israelisch-libanesischen Grenze. Berichten zufolge hat die israelische Armee in den letzten Wochen ihre militärischen Aktivitäten im Grenzgebiet ausgeweitet, was die Spannungen weiter anheizt.
Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Situation mit Besorgnis. Diplomatische Bemühungen zur Deeskalation des Konflikts sind im Gange, jedoch scheinen die Aussichten auf eine friedliche Lösung angesichts der jüngsten Entwicklungen zunehmend fraglich. Die Ereignisse im Libanon könnten weitreichende Folgen für die gesamte Region haben, insbesondere wenn sich die militärischen Auseinandersetzungen zwischen Israel und der Hizbullah weiter intensivieren.
Die Situation bleibt angespannt, und die Entwicklungen werden weiterhin genau verfolgt. Die libanesischen Behörden und die Hizbullah stehen unter Druck, um die Sicherheit der Zivilbevölkerung zu gewährleisten und weitere Gewalt zu verhindern.
Quellen: FAZ, Tagesschau, NOZ.
