26.12.2024
Itaewon-Tragödie Belastet Südkoreas Interimspräsidentschaft

Interimspräsident Südkoreas unter Rücktrittsdruck

Südkoreas Interimspräsident Han Duck-soo sieht sich wachsender Kritik und Rücktrittsforderungen seitens der Oppositionsparteien gegenüber. Auslöser ist die Tragödie von Itaewon im Oktober 2022, bei der über 150 Menschen in einer Massenpanik ums Leben kamen, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet. Die vorwiegend jungen Opfer und die Umstände der Katastrophe haben zu umfassenden Untersuchungen und Schuldzuweisungen geführt.

Die Opposition wirft Han Duck-soo vor, die Verantwortung für die Sicherheitsmängel, die zu der Panik führten, nicht ausreichend wahrzunehmen. Ihrer Ansicht nach hat die Regierung unter seiner Führung versäumt, angemessene Sicherheitsvorkehrungen für die Halloween-Feierlichkeiten in Itaewon zu treffen. Auch das Krisenmanagement nach dem Unglück wird scharf kritisiert.

Han Duck-soo übernahm das Amt des Interimspräsidenten im Jahr 2017 nach der Amtsenthebung von Präsidentin Park Geun-hye. Seine Hauptaufgabe war es, das Land bis zu den Neuwahlen zu führen. Zunächst als neutrale Figur wahrgenommen, geriet er durch die Ereignisse von Itaewon zunehmend in den Fokus der politischen Auseinandersetzungen.

Die Rücktrittsforderungen verschärfen die ohnehin angespannte politische Lage in Südkorea. Das Land kämpft mit den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie und den anhaltenden Spannungen mit Nordkorea. Eine stabile politische Führung ist in dieser Situation dringend notwendig.

Die Regierung weist die Kritik der Opposition zurück und verteidigt das Vorgehen des Interimspräsidenten. Sie betont, Han Duck-soo habe alle notwendigen Maßnahmen ergriffen, um die Folgen der Tragödie zu bewältigen, und verweist auf die eingeleiteten Untersuchungen sowie die Schritte zur Verbesserung der Sicherheitsstandards.

Han Duck-soos Zukunft ist ungewiss. Der Druck der Opposition nimmt zu, und ob er seine Amtszeit regulär beenden kann, ist fraglich. Ein Rücktritt könnte die politische Krise in Südkorea weiter verschärfen.

Quellen:

- Frankfurter Allgemeine Zeitung: Südkorea: Auch der Interimspräsident soll weichen (https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/suedkorea-auch-der-interimspraesident-soll-weichen-110195680.html)

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