Nach der Bestätigung des Wahlergebnisses durch das oberste Gericht Mosambiks kam es zu heftigen Protesten mit zahlreichen Toten und Verletzten. Innenminister Pascoal Ronda gab auf einer Pressekonferenz bekannt, dass seit Montagabend mindestens 21 Menschen im Zusammenhang mit den Protesten gegen das Wahlergebnis ums Leben gekommen sind (Quelle: tagesschau.de). Die Frankfurter Allgemeine Zeitung hatte zuvor von 121 Toten innerhalb von zwei Tagen bei den Unruhen berichtet (Quelle: https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/121-tote-in-zwei-tagen-bei-unruhen-in-mosambik-110195708.html). Demonstranten griffen Gebäude, Fahrzeuge und Polizeieinheiten an, errichteten und zündeten Barrikaden und plünderten Geschäfte sowie öffentliche Einrichtungen. Ronda sprach von 236 schweren Straftaten und über 70 Festnahmen. Mindestens 25 Personen wurden verletzt, darunter etwa die Hälfte Polizisten.
Das Zentralkrankenhaus in Maputo behandelte laut Klinikdirektor seit dem Vortag 40 Personen mit Schusswunden, wie die mosambikanische Nachrichtenagentur AIM meldete (Quelle: tagesschau.de). Es wird befürchtet, dass die tatsächlichen Opferzahlen deutlich höher liegen.
Das oberste Gericht hatte den umstrittenen Sieg der Regierungspartei Frelimo, die seit 49 Jahren an der Macht ist, bestätigt. Nach einer Überprüfung veröffentlichte die Wahlkommission leicht korrigierte Ergebnisse, die Frelimo-Kandidat Daniel Chapo einen Stimmenanteil von 65,2 Prozent zusprechen (Quelle: tagesschau.de).
Die Opposition unter der Führung von Venancio Mondlane, der laut Verfassungsrat 24,2 Prozent der Stimmen erhielt, wirft der Regierungspartei Wahlbetrug vor und hat das Ergebnis angefochten (Quelle: tagesschau.de). Auch Wahlbeobachter der EU kritisierten "ungerechtfertigte Änderungen der Wahlergebnisse" (Quelle: tagesschau.de). Mondlane hatte sich selbst zum Wahlsieger erklärt und zu Protesten gegen die seiner Ansicht nach manipulierte Wahl aufgerufen. Nach der Wahl wurde sein Anwalt getötet, wofür Mondlane die Sicherheitskräfte verantwortlich macht. Infolgedessen verließ er Mosambik (Quelle: tagesschau.de).
Bereits seit der Wahl im Oktober kam es immer wieder zu Protesten, die teilweise gewaltsam und unter Einsatz von scharfer Munition niedergeschlagen wurden. Nach Angaben zivilgesellschaftlicher Organisationen wurden dabei bis Mitte Dezember 130 Menschen getötet (Quelle: tagesschau.de). Auch in anderen Städten des Landes mit rund 35 Millionen Einwohnern kam es zu Ausschreitungen und Zusammenstößen.
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