21.12.2024
SachsenAnhalts Tafeln Zwischen Spendenrekord Und Zukunftsfragen

Sachsen-Anhalts Tafeln erhalten deutlich mehr Spenden, sehen sich aber neuen Hürden gegenüber

Die Tafeln in Sachsen-Anhalt verzeichneten in diesem Jahr einen signifikanten Anstieg an Lebensmittelspenden. Laut einem Bericht der Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-12/21/deutlich-mehr-spenden-fuer-tafeln-in-sachsen-anhalt) hat sich die Spendenmenge im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Kai-Gerrit Bädje, Vorsitzender des Landesverbandes der Tafeln, beziffert die Menge der gespendeten Lebensmittel auf über 6.000 Paletten, verglichen mit gut 3.000 Paletten im Vorjahr. Dieser Zuwachs ist hauptsächlich einem einzelnen Großspender zu verdanken. Obwohl die erhöhten Spendenmengen die Versorgungssituation verbessern, bleiben weiterhin Herausforderungen bestehen.

Wie die Süddeutsche Zeitung (https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/soziales-deutlich-mehr-spenden-fuer-tafeln-in-sachsen-anhalt-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-241221-930-324409) berichtet, liefert Amazon, der zweitgrößte Spender der Tafeln in Sachsen-Anhalt, neben Lebensmitteln auch andere Güter des täglichen Bedarfs. Dazu gehören auch Elektronikartikel wie Fernseher und Computer oder Sportgeräte. Diese Spenden tragen zur Verbesserung der Lebensumstände der Tafelkunden bei, auch wenn die Hauptaufgabe der Tafeln die Lebensmittelrettung ist. Ein anhaltendes Problem für die 35 Tafeln in Sachsen-Anhalt stellt der Mangel an Milchprodukten dar, da die Hersteller dieser Produkte überwiegend in anderen Bundesländern sitzen.

Bädje beobachtet zudem Veränderungen in der Zusammensetzung der Tafelkundschaft. Nach einem Anstieg ukrainischer Geflüchteter in den vergangenen zwei Jahren greifen nun wieder mehr Deutsche auf die Angebote der Tafeln zurück. Laut Bädje gegenüber der dpa deutet dies auf eine gelungene Integration der Geflüchteten in den Arbeitsmarkt hin. Gleichzeitig steigt der Unterstützungsbedarf bei Menschen mit regulärem Einkommen, wie die Volksstimme (https://www.volksstimme.de/sachsen-anhalt/tafeln-ersetzen-nicht-den-staat-3725982) berichtet. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in der Schuldner- und Insolvenzberatung der Arbeiterwohlfahrt wider, deren Geschäftsführer Bädje ebenfalls ist. Die anhaltende Inflation verschärft die finanzielle Lage vieler Haushalte zusätzlich.

In den kommenden Jahren stehen die Tafeln in Sachsen-Anhalt vor internen Umstrukturierungen. Wie der MDR (https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/armut-tafeln-nachfrage-probleme-100.html) berichtet, besteht dringender Bedarf an neuem Führungspersonal. Viele Tafeln wurden von Einzelpersonen gegründet, die nun altersbedingt ausscheiden. Auch die Gewinnung ehrenamtlicher Helfer gestaltet sich schwierig. Die Kürzung der Bundesmittel für Arbeitsgelegenheiten verschärft die Situation zusätzlich, obwohl laut Bädje eigentlich eine Erhöhung der Fördermittel notwendig wäre.

Die Tafeln spielen eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung von armutsgefährdeten Menschen in Sachsen-Anhalt, wie der MDR (https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/warum-braucht-deutschland-tafeln-armut-100.html) berichtet. Neben der Lebensmittelversorgung bieten viele Tafeln auch weitere Angebote wie Bildungsprojekte und soziale Begegnungsstätten an. Die steigende Nachfrage bei gleichzeitig knappen Ressourcen stellt die Tafeln jedoch vor große Herausforderungen. Eine ausreichende finanzielle Förderung und die Gewinnung von ehrenamtlichen Mitarbeitern sind essentiell für die Zukunft der Tafeln in Sachsen-Anhalt. Das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt unterstützt die Tafeln finanziell, wie auf der Webseite des Ministeriums (https://ms.sachsen-anhalt.de/aktuelles/news-detail/40000-euro-fuer-sachsen-anhalts-tafeln-sozialstaatssekretaer-beck-uebergibt-foerdermittelbescheid) nachzulesen ist.

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