Der Wohnmobilhersteller Knaus Tabbert steckt in Schwierigkeiten. Nicht nur eine Absatzkrise, die bereits zu Produktionsunterbrechungen in den wichtigsten Werken geführt hat, macht dem Unternehmen zu schaffen, sondern auch Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Stuttgart gegen ehemalige Vorstandsmitglieder und Mitarbeiter. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-12/18/ermittlungen-gegen-ex-knaus-tabbert-vorstaende-in-stuttgart) berichtet, besteht der Verdacht des Betrugs und der strafbaren Werbung im Zusammenhang mit der Überschreitung des zulässigen Gesamtgewichts bei Fahrzeugen der 3,5-Tonnen-Klasse.
Im Rahmen der Ermittlungen haben die Staatsanwaltschaft Stuttgart und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg ein Objekt in Bayern durchsucht. Staatsanwältin Stefanie Ruben bestätigte die Durchsuchung, äußerte sich aber weder zur Anzahl der Beschuldigten noch zu deren Identität. Gleichzeitig läuft ein Bußgeldverfahren gegen Knaus Tabbert. Das Unternehmen selbst erklärte in einer Börsenmitteilung, mit den Behörden zu kooperieren und intern den Sachverhalt aufzuklären.
Dies sind nicht die ersten Ermittlungen gegen Knaus Tabbert. Wie der Bayerische Rundfunk (https://www.br.de/nachrichten/bayern/der-fall-knaus-tabbert-verdaechtige-aus-u-haft-entlassen,UXIu49w) berichtet, ermittelt die Staatsanwaltschaft Landshut bereits seit November gegen zwei ehemalige Vorstandsmitglieder wegen Korruptionsverdachts. Ihnen wird vorgeworfen, Bestechungsgelder von Zulieferern angenommen und diesen im Gegenzug Vorteile bei der Auftragsvergabe verschafft zu haben. Beide waren zwischenzeitlich in Untersuchungshaft, wurden aber laut idowa (https://www.idowa.de/bayern/knaus-tabbert-ehemalige-vorstandsmitglieder-aus-u-haft-entlassen-4044741.html) wieder freigelassen.
Die aktuellen Ermittlungen treffen Knaus Tabbert in einer wirtschaftlich angespannten Situation. Das Unternehmen kämpft mit einer Absatzkrise, die zu Produktionsstopps am Hauptsitz in Jandelsbrunn und in einem Werk in Ungarn geführt hat. An zwei weiteren Standorten läuft die Produktion derzeit weiter. Die Süddeutsche Zeitung (https://www.sueddeutsche.de/bayern/in-der-krise-ermittlungen-gegen-ex-knaus-tabbert-vorstaende-in-stuttgart-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-241218-930-321568) berichtet, dass die Produktionsunterbrechungen auf eine schwache Nachfrage zurückzuführen sind.