Nach einer turbulenten Zeit mit internen Streitigkeiten und einer Insolvenz im Februar 2023, wie die dpa berichtet, feiert die Münchner Lach- und Schießgesellschaft ihre Wiedereröffnung. Die legendäre Kabarettbühne, die untrennbar mit dem Namen Dieter Hildebrandt verbunden ist, startet unter neuer Leitung und mit einem ambitionierten Programm in eine neue Ära. Wie die Zeit am 11. November 2024 berichtete, fand die feierliche Eröffnung am Montagabend statt, nur wenige Minuten nach 19:56 Uhr – eine symbolische Uhrzeit, die an das Gründungsjahr 1956 erinnert und künftig den Beginn der Vorstellungen markieren soll.
Der ehemalige Münchner Bürgermeister Christian Ude, der sich maßgeblich für die Wiedereröffnung engagiert hat, sprach von einem Neustart nach einer „langen Durststrecke“. Ude, Vorsitzender des Fördervereins „Die Laden-Hüter“, spielte eine entscheidende Rolle bei der Sicherung der Namensrechte und der Wiederbelebung des „Ladens“, wie die Bühne liebevoll genannt wird. Der künstlerische Leiter André Hartmann bezeichnete Ude als den „Hauptretter“ des Hauses. Zur Eröffnung waren neben Renate Hildebrandt, der Witwe des 2013 verstorbenen Kabarettisten, auch prominente Gäste wie die Schauspieler Jutta Speidel, Gisela Schneeberger und Franz Xaver Kroetz sowie die Kessler-Zwillinge anwesend, wie die Süddeutsche Zeitung am 11. November 2024 berichtete.
Hartmann, der die künstlerische Leitung ehrenamtlich übernimmt, setzt auf ein Programm, das politisch und sozialkritisch zugleich ist und dabei stets ein hohes Niveau bewahrt. Dies versteht er als Fortführung des Erbes von Dieter Hildebrandt, der mit seinen Auftritten und seiner prägnanten Sprache die Lach- und Schießgesellschaft über Jahrzehnte prägte und für ein stets volles Haus sorgte. Die Bühne steht seit über einem halben Jahrhundert für bissiges politisches Kabarett und erlangte vor allem durch Hildebrandts Wirken, unter anderem durch die ARD-Sendung „Scheibenwischer“, bundesweite Bekanntheit.
Die Wiedereröffnung der Lach- und Schießgesellschaft ist ein wichtiges Zeichen für die Münchner Kulturszene. Sie markiert nicht nur die Rückkehr einer traditionsreichen Institution, sondern auch den Beginn eines neuen Kapitels in der Geschichte des politischen Kabaretts in München. Mit einem neuen Ensemble und einem Programm, das den Geist von Dieter Hildebrandt atmet, will die Lach- und Schießgesellschaft auch in Zukunft ein Ort für scharfzüngige Unterhaltung und kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen sein.
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