Das Landgericht Regensburg hat eine 37-jährige Krankenschwester zu lebenslanger Haft verurteilt. Die philippinische Staatsangehörige wurde des Mordes und des dreifachen Mordversuchs an Patienten schuldig gesprochen. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, legten die Richter der Frau außerdem Raub und gefährliche Körperverletzung zur Last. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Der Prozess, der am Landgericht Regensburg stattfand, basierte auf Indizien. Die Staatsanwaltschaft warf der Krankenschwester vor, Patienten in einem Krankenhaus mit einem Medikament bewusstlos gemacht zu haben, um ihnen Schmuck zu stehlen. Im Zuge dessen verstarb eine 65-jährige Patientin. Ursprünglich umfasste die Anklage fünf Fälle von versuchtem Mord, von denen drei zum Ende der Beweisaufnahme noch Bestand hatten. Die Angeklagte hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen.
Die Staatsanwaltschaft zeigte sich überzeugt, dass die 37-Jährige den Tod der Patientin zwar nicht beabsichtigt, ihn aber billigend in Kauf genommen habe. Dies stelle einen sogenannten bedingten Vorsatz dar, der für eine Mordverurteilung ausreichend sei. Die Verteidigung hingegen plädierte auf Freispruch und argumentierte, dass die Verabreichung des Medikaments und der Diebstahl des Schmucks durch die Angeklagte nicht nachweisbar seien. Es handle sich lediglich um Mutmaßungen. Weder Schmuckstücke noch Medikamente seien bei der Angeklagten gefunden worden, ebenso wenig wie Beweise für einen Verkauf des Schmucks. Die Möglichkeit eines unbekannten Dritten als Täter könne nicht ausgeschlossen werden.
Die besondere Schwere der Schuld, wie von der Staatsanwaltschaft gefordert, sahen die Richter nicht als gegeben an. Auf die Verhängung eines Berufsverbotes verzichteten sie, da nicht davon auszugehen sei, dass die Frau in Deutschland wieder in ihrem Beruf arbeiten werde.
Der Fall hatte für großes Aufsehen gesorgt und die Frage nach der Sicherheit von Patienten in Krankenhäusern aufgeworfen.
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