Am 26. Dezember, einen Tag nach dem tragischen Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt, fand in der Stadt ein Konzert statt, bei dem der Opfer mit einer Schweigeminute gedacht wurde (Zeit). Am Freitagabend war ein Auto in eine Menschenmenge gerast. Der Anschlag erschütterte die Stadt Magdeburg zutiefst. Nach aktuellem Kenntnisstand kamen zwei Menschen ums Leben, ein Erwachsener und ein Kleinkind, und 68 wurden verletzt.
Der mutmaßliche Täter, ein 50-jähriger Arzt aus Saudi-Arabien, der seit 2006 in Deutschland lebt, wurde festgenommen. Die Hintergründe der Tat sind weiterhin Gegenstand der Ermittlungen. Für Betroffene und Angehörige hat die Polizei Magdeburg ein Bürgertelefon unter der Nummer 0391 – 546 1690 eingerichtet. Die Universitätsmedizin Magdeburg bietet ebenfalls Betroffenen-Hotlines an (0391 67 – 25218/0391 67 – 25219/0391 67 – 15663).
In Halle (Saale) wurden als Reaktion auf den Anschlag die Sicherheitsvorkehrungen auf dem Weihnachtsmarkt erhöht und die Musik aus Solidarität mit Magdeburg abgeschaltet. International reagierten unter anderem die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und der spanische Regierungschef Pedro Sánchez mit Bestürzung auf den Vorfall. Auch Saudi-Arabien verurteilte den Anschlag und sprach Deutschland seine Solidarität aus.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser sprach den Opfern und Angehörigen ihr Beileid aus und kündigte einen gemeinsamen Besuch mit Bundeskanzler Scholz in Magdeburg an. Die Polizei Magdeburg richtete eine Webseite ein, auf der Hinweise, Bilder und Videos im Zusammenhang mit der Tat hochgeladen werden können. Oberbürgermeisterin Simone Borris kündigte eine Gedenkstunde im Magdeburger Dom an.
Wie der MDR berichtet, wurde gegen den mutmaßlichen Täter Haftbefehl erlassen. Das Interesse an Blutspenden in Magdeburg ist sehr hoch, die Sondertermine am Universitätsklinikum sind bereits ausgebucht. Drei Personen wurden angezeigt, da sie den Anschlag mutmaßlich bejubelt haben sollen. In Köthen fand eine Andacht für die Opfer statt. Auch international wurde Anteilnahme bekundet, unter anderem von Papst Franziskus und dem tschechischen Präsidenten Petr Pavel.
Sachsen-Anhalts Innenministerin Tamara Zieschang verteidigte das Sicherheitskonzept für den Weihnachtsmarkt. Der Spiegel berichtet, dass sich der mutmaßliche Attentäter in den Wochen vor dem Anschlag mehrfach in Magdeburg aufgehalten haben soll. Auf dem Hasselbachplatz kam es bei einer Demonstration zu körperlichen Auseinandersetzungen. Der Opferbeauftragte der Bundesregierung, Pascal Kober, rechnet mit mehreren hundert Menschen, die nach dem Anschlag Hilfe benötigen.
Der WDR berichtet von zwei Toten und über 60 Verletzten. Der mutmaßliche Täter soll sich von den deutschen Behörden verfolgt gefühlt haben. Ein Augenzeuge berichtete dem WDR, dass der Täter gezielt auf Menschen zugefahren sei. Bundeskanzler Scholz und Bundesinnenministerin Faeser besuchten den Tatort. NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst sprach sein Mitgefühl aus. Innenminister Herbert Reul sah keine konkrete Gefahr für NRW. Auf Weihnachtsmärkten in NRW herrschte dennoch ein mulmiges Gefühl. Die Fans des 1. FC Magdeburg verließen nach Bekanntwerden des Anschlags still das Düsseldorfer Stadion.
Die Tagesschau berichtet ebenfalls über den Anschlag und die Folgen. Taleb A. sitzt in Untersuchungshaft. Die Tagesschau berichtet von fünf Toten und über 200 Verletzten. Der Täter fuhr mit hoher Geschwindigkeit über den Weihnachtsmarkt. Taleb A. kam 2006 als politisch Verfolgter nach Deutschland. Er arbeitete als Facharzt für Psychiatrie. Es gab Zweifel an seinen Kompetenzen. Taleb A. war als Aktivist und Islamkritiker bekannt. Er äußerte Sympathie für die AfD. Bereits vor mehr als zehn Jahren fiel er den Behörden auf. Er drohte der Ärztekammer und Richtern. Es gab Warnungen aus Saudi-Arabien an die deutschen Behörden. Die Magdeburger Polizei übermittelte Taleb A. eine Gefährderansprache.
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