Cybermobbing ist ein wachsendes Problem, das viele Schüler betrifft. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am 07.11.2024 berichtete, klagt fast ein Fünftel der Schüler über Cybermobbing. Die ständige Erreichbarkeit über soziale Medien und die Anonymität des Internets bieten Tätern eine Plattform für Beleidigungen, Bedrohungen und Belästigungen. Ein Beispiel, das die FAZ anführt, ist der Fall von Carla, die wöchentlich mehrere hasserfüllte Nachrichten erhält und sich hilflos fühlt.
Als Reaktion auf diese Entwicklung wird das neue Schulfach „Medienbildung und Informatik“ eingeführt. Es soll Schülern die notwendigen Kompetenzen vermitteln, um sich sicher und verantwortungsvoll im digitalen Raum zu bewegen. Dabei geht es nicht nur um den Umgang mit sozialen Medien, sondern auch um Themen wie Datenschutz, Urheberrecht und den kritischen Umgang mit Informationen.
Wie der MDR am 14.06.2024 berichtete, wird das Fach „Medienbildung und Informatik“ in Thüringen ab dem Schuljahr 2024/25 verpflichtend für alle Schüler der Klassenstufen 5 bis 10 eingeführt. Ziel ist es, den Schülern ein grundlegendes Verständnis für die Möglichkeiten und Gefahren von Medien zu vermitteln. Der Thüringer Bildungsminister Helmut Holter betont die Bedeutung von Urteilsvermögen im Umgang mit den Informationen, die der Computer bietet. Wie der MDR weiter ausführt, ist Medienbildung zwar in allen Bundesländern im Lehrplan verankert, aber nur in wenigen als eigenständiges Fach etabliert.
Die Ausbildung der Lehrkräfte für das neue Fach stellt eine Herausforderung dar. Wie der MDR berichtet, werden Weiterbildungen an der Friedrich-Schiller-Universität Jena angeboten, um Lehrkräfte auf die Vermittlung von Medienkompetenz vorzubereiten. Die Schulungen umfassen Themen wie die Architektur von Computern, Datenstrukturen, Algorithmik, Cybermobbing, Urheberrecht, Fake News und Social Media.
Eine Umfrage des Deutschen Kinderhilfswerks, über die der MDR am 14.10.2024 berichtete, zeigt, dass Thüringer Schüler Defizite im Umgang mit Künstlicher Intelligenz sehen. Viele Schüler wünschen sich mehr Aufklärung über die Chancen und Risiken von KI im Unterricht. Auch der Schutz persönlicher Daten im Internet wird als wichtiges Thema gesehen.
Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) in Österreich betont die Notwendigkeit einer Null-Toleranz-Politik gegenüber Cybermobbing. Wie auf der Webseite des BMBWF zu lesen ist, ist Cybermobbing seit 2016 als eigener Straftatbestand im Strafgesetzbuch verankert. Das BMBWF setzt seit 2008 die Nationale Strategie zur schulischen Gewaltprävention um. Die Webseite bietet Informationen und Hilfestellungen für Schüler, Eltern und Lehrer zum Thema Cybermobbing.
Die Südwest Presse (SWP) berichtete am 18.10.2024, dass Medienbildung ab dem Schuljahr 2025/26 in Baden-Württemberg zusammen mit Informatik mehr Gewicht an den Schulen bekommen wird. Der Unterricht soll den Schülern den Nutzen und die Risiken digitaler Medien vermitteln und Themen wie Schönheitsfilter, unrealistische Idealvorstellungen und die Gefahren sozialer Netzwerke behandeln.
Der NDR berichtete am 08.06.2024 über das Projekt „MedienScoutz“ in Salzgitter. Dabei werden Schüler zu Medien-Scouts ausgebildet, um ihre Mitschüler bei Problemen im digitalen Raum zu unterstützen. Sie bieten Hilfe bei Themen wie Cybermobbing, Fakenews, Kinderpornografie und Mediensucht.
Quellen: