Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zeigt sich unbeeindruckt von den persönlichen Attacken des US-Tech-Milliardärs Elon Musk. Wie die Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf den Stern berichtet, rät Scholz zu Gelassenheit ("Da muss man cool bleiben"). Angriffe von wohlhabenden Unternehmern seien für Sozialdemokraten nichts Neues, so Scholz. Auch wenn Medienunternehmen heute eine größere Reichweite hätten, ändere sich im Grunde nichts an der Situation. Viel besorgniserregender findet Scholz laut Stern Musks Unterstützung für die AfD, die eine Annäherung an Russland befürworte und transatlantische Beziehungen schwächen wolle. Der Spiegel berichtet, Musk habe Scholz auf X als "unfähigen Narren" und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier als "antidemokratischen Tyrannen" bezeichnet. Scholz entgegnete im Stern, Deutschland sei eine starke Demokratie und richte sich nach dem Willen der Bürger, nicht nach den Äußerungen eines US-Milliardärs. Ein Treffen mit Musk lehnt Scholz ab. Er habe den Tesla-Chef im März 2022 bei der Werkseröffnung in Brandenburg getroffen, ein weiteres Treffen sei nicht geplant.
Elon Musk, der vom zukünftigen US-Präsidenten Donald Trump zum Sonderberater ernannt wurde, äußerte sich in den vergangenen Wochen mehrfach abfällig über Scholz und Steinmeier, wie das ZDF berichtet. Neben den persönlichen Angriffen sorgt Musks Wahlempfehlung für die AfD für Kritik. SPD-Chef Lars Klingbeil fordert laut Wirtschaftswoche eine verstärkte EU-Aufsicht über Musks Plattform X zur Bekämpfung von Fake News. Musk nutze seine Kommunikationsmacht, um Wahlen zu beeinflussen, so Klingbeil. Auch FDP-Chef Christian Lindner kritisiert Musk. Es könne Musk nicht um das Wohl Deutschlands gehen, sagte Lindner der Stuttgarter Zeitung. Möglicherweise wolle Musk Deutschland im amerikanischen Interesse schwächen, indem er eine Partei empfehle, die Deutschland wirtschaftlich und politisch isoliere.
Wie das ZDF meldet, plant die AfD ein Gespräch zwischen ihrer Spitzenkandidatin Alice Weidel und Elon Musk auf der Plattform X am 9. Januar. Weidel bestätigte die Pläne auf X und freut sich auf das Gespräch, so das ZDF. Die Süddeutsche Zeitung berichtet außerdem, dass Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf 3,5 Prozent des BIP fordert und Musk vor einer Einmischung in den deutschen Wahlkampf warnt.
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