Trotz der Verletzten und Sachschäden an Silvester lehnt Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) ein generelles Verbot von Feuerwerkskörpern ab. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2025-01/04/innenminister-reul-ist-gegen-generelles-boellerverbot) am 4. Januar 2025 berichtete, begründete er dies im WDR mit der mangelnden Durchsetzbarkeit. Ein solches Verbot ließe sich seiner Ansicht nach kaum kontrollieren. "Dann müssen sie an jeder Ecke einen Polizisten stehen haben, der dafür sorgt, dass keiner einen Böller wirft - das schaffen wir ja noch nicht mal im Fußballstadion", wird Reul zitiert. Er räumte zwar anhaltende Probleme ein, betonte aber gleichzeitig, dass diese im Vergleich zu den Vorjahren zurückgegangen seien.
Reul spricht sich stattdessen für Verbotszonen aus. Er schlägt vor, kleinere Gebiete intensiv zu überwachen und bei Verstößen die Wirksamkeit der Kontrollen zu überprüfen. Im Hinblick auf den nächsten Jahreswechsel erklärte der CDU-Politiker, dass das Problem nie ganz zu lösen sei, da es immer Menschen geben werde, die sich nicht an Regeln halten. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) unterstützt laut dpa (https://www.zeit.de/news/2025-01/04/scholz-ein-boellerverbot-finde-ich-irgendwie-komisch) keine generellen Verbote, sondern setzt auf klare Regelungen für Pyrotechnik.
Der WDR (https://www1.wdr.de/nachrichten/landespolitik/boeller-verbot-reul-100.html) berichtete ebenfalls am 4. Januar 2025 über Reuls Ablehnung eines generellen Böllerverbots. Er unterscheidet demnach zwei Gruppen von Tätern: Jugendliche, die Feuerwerkskörper leichtsinnig verwenden, und Personen, die Pyrotechnik als Waffe einsetzen. Letztere würden im Falle eines Verbots möglicherweise selbst Böller herstellen. Als Lösungsansätze nannte Reul eine verbesserte Kontrolle der Verbotszonen, mehr Aufklärung und strenge Strafen für diejenigen, die erwischt werden.
Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen (https://www.land.nrw/pressemitteilung/vorlaeufige-silvester-bilanz-der-polizei-nordrhein-westfalen-weniger-verletzte) veröffentlichte eine vorläufige Silvesterbilanz der Polizei. Diese zeigt einen Rückgang der verletzten Polizistinnen und Polizisten im Vergleich zum Vorjahr. Trotzdem wurden auch dieses Jahr Einsatzkräfte angegriffen. Insgesamt waren rund 7.000 Beamtinnen und Beamte im Einsatz.
Die Ruhr Nachrichten (https://www.ruhrnachrichten.de/regionales/silvester-fuer-polizei-grosseinsatz-debatte-um-boellerverbote-2-w823974-2001044482/) berichten über die Forderung der Gewerkschaft der Polizei (GdP) nach Ausweitung der Böllerverbote, vor allem in Großstädten. Silvester sei für Rettungskräfte stets eine Herausforderung, und die GdP wolle Angriffe auf Einsatzkräfte reduzieren. Städte wie Essen, Duisburg und Dortmund verzichten jedoch auf eigene Verbote.
Die Tagesschau (https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/boellerverbot-politische-debatte-100.html) berichtet ebenfalls über die Debatte um ein generelles Böllerverbot. Neben Reul und Scholz äußerten sich auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) dazu. Faeser schlägt vor, den Kommunen mehr Möglichkeiten für lokale Verbotszonen zu geben. Spranger plädiert für ein generelles Verbot mit Ausnahmen in festgelegten "Pyro-Erlaubniszonen".